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Gregory Pycroft
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BeitragThema: Ein Labor   Ein Labor EmptyFr Feb 15, 2013 4:34 am

Wo früher genetisch veränderte Pflanzen erforscht wurden, arbeiten nun die letzten übrig gebliebenen Wissenschaftler an einem Gegengift für den Zombievirus. Es ist kein einfaches Unterfangen und birgt so einige Risikos. Aber das ist es doch wert, oder?

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BeitragThema: Re: Ein Labor   Ein Labor EmptyDo März 14, 2013 5:51 am

Donnerstag irgendwann um die Mittagszeit -

Es war doch zum Verrückt werden. Nichts gab es hier. Nichts. Wie konnten Wissenschaftler eigentlich früher arbeiten, so ganz ohne Strom. Sobald es auch nur dämmerte, konnte er eigentlich auch schon wieder aufhören, zu arbeiten, brauchte man doch genügend Licht, um vernünftig voranzukommen. Außerdem war es ihm immer noch nicht ganz geheuer, sich bei Dunkelheit draußen herumzutreiben. Zumindest war der Winter am Gehen und nicht am Kommen sprich es war wieder länger hell. Hoffentlich hielten die Batterien für die kabellosen Mikroskope noch lange an, sonst musste er sich ernsthaft in London nach denen umsehen und das gehörte nun wirklich nicht zu den Dingen, auf die er besonders erpicht war.
Pycroft öffnete vorsichtig das Fenster, um eine von seinen Proben von der Außenfensterbank zu nehmen. Wie er, wenn es dann wärmer werden sollte, seine Experimente kühl halten konnte, hatte er sich auch noch nicht überlegt. Alles zu seiner Zeit.
Wäre die ganze Situation etwas komfortabler gewesen, die Ausstattung dieses Labors um Weiten besser, hätte er das Virus schon längst geknackt. Und ja verdammt, es hieß "das" Virus und nicht der - wusste natürlich mal keiner hier, vielleicht noch dieser Arzt, aber der schien sich ja noch weniger am sozialen Geschehen zu beteiligen, als Greg es selbst tat.
Ehrgeiz allein trieb ihn im Moment an, diesen fucking Bazillus zu entschlüsseln und manchmal war es wie früher, und es machte sogar wieder Spaß sich mit Pipette und Reagenzglas bewaffnet der Chromatographie zu widmen.
Gregory nahm die Probe, drehte an dem Außenrädchen des Mikroskop, um es richtig einzustellen und ließ vor Schreck fast den Erlenmeyerkolben fallen, als er Geräusche an der Tür wahrnahm. Was oder wer bitte schön war das denn?
"Wanker", stieß er aus und stellte den Kolben schnell auf den Tisch ab, um weitere Unglücke zu vermeiden. Der war schließlich aus fucking Borosilikatglas und nicht gerade einfach zu ersetzen.
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BeitragThema: Re: Ein Labor   Ein Labor EmptyDo März 14, 2013 6:42 am

Es gab zwei Gründe warum Poppy schon wieder alleine das Hause verließ, obwohl sie sich bei jedem Schritt beinahe vor Angst in die Hose machte. Der erste war derselbe wie beim letzten Mal. Sie und Simon mussten einfach raus. Beide brauchten frische Luft und mussten sich die Beine vertreten. Außerdem konnte Poppy auch nicht immer in Gesellschaft von Anderen sein, obwohl sie eigentlich ein so aufgeschlossener und fröhlicher Mensch war. Der zweite Grund war in diesem Fall aber deutlich wichtiger, denn auch wenn es jetzt wärmer wurde, wäre Poppy vermutlich nicht hinaus gestapft, wenn es diesen Grund nicht gegeben hätte. Sie wollte noch einmal diesen Mann sehen, der sich letztens im Wald versteckt hatte. Was hatte es mit ihm auf sich? Sie wollte ihn überreden mit zur Farm zu kommen und ihnen zu Helfen. Er schien Ahnung zu haben. Zumindest von Waffen und in seinem Blick lag etwas, dass die junge Frau im ersten Moment so sehr an Jeremy erinnert hatte. Vielleicht war dieser Fremde ja der Anführer, auf den Poppy schon so lange wartete. Blöd nur, dass er sich nicht für sie zu interessieren schien. Obwohl er Poppy gerettet hatte, war er sofort wieder wortlos verschwunden. Dieser Typ war ihr ein Rätsel.
Statt in den Wald zu gehen, lief Poppy durch das Dorf. Über die brüchigen Bürgersteige tapsten winzige Welpenfüße und Poppy schlurfte auf ihren rosa Stiefeln hinterher. Eine babyblaue Jacke und eine weiße Mütze schützten sie vor dem eisigen Wind und dem Regen, der ihre Haut in einen einzigen Eisklotz zu verwandeln schien.
Erst fielen nur wenige Tropfen auf sie hinab, doch als es mit einem Mal aus allen Wolken brach, huschte sie in das nächst gelegene Haus. Dass es sich hierbei um das Forschungslabor handelte, wurde ihr erst klar, nachdem sie die Tür hinter sich zugezogen hatte. Simon wurde nervös. Vielleicht lag das an dem Geruch nach Desinfektion, dass beinahe schon den Verwesungsgestank überdeckte.
Auf leisen Sohlen schlich sich die Engländerin durch die Gänge. Auch hier konnte in jeder Ecke einer dieser Untoten lauern. Sie musste aufmerksam sein. Während sie sich nach einem sicheren Versteck umsah, in dem sie warten könnte bis der Regen nachließ, hörte sie mit einem Mal ganz leise Geräusche. Sie kamen aus einem der Labors. Eigentlich wollte sie unbemerkt bleiben, nur kurz gucken was da vorging und dann wieder verschwinden. Doch Simon lief ihr genau vor die Füße, so dass Poppy mit dem Gesicht zu erst auf den Boden fiel. Jemand sagte etwas und in dem Moment wurde ihr klar, wer sich ebenfalls hier aufhielt. "Gregory!" sagte sie erfreut darüber, dass er noch lebte und sie nicht beißen wollte.
Sie rappelte sich auf und klopfte sich Staub von der Jacke, die noch immer tropfte so nass wie sie war. "Tut mir leid...ich wollte nicht stören." Sie drehte sich um und überlegte kurz wieder zu gehen. Doch bei dem Wetter wollte sie nicht vor die Tür und hier war sie wohl am aller sichersten. "Was machst du denn so?" Sie interessierte sich wirklich für seine Arbeit immerhin war er derjenige, der sie alle retten konnte. Vielleicht...
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BeitragThema: Re: Ein Labor   Ein Labor EmptyDo März 14, 2013 7:59 am

Das erste, was ihm auffiel, als Poppy in sein Labor stolperte war der Hund. Schön und gut, sie hatten es wirklich geschafft, diesen Hund zu retten - aber Hund im Labor? Wo waren sie denn! Die Bakterien, please. Er hielt gerade sich gerade noch mal zurück, den beiden eine unfreundliche Begrüßung zuzuraunen. Poppy war doch eigentlich ganz nett und bemerkte in ihrer Unwissenheit bestimmt nicht, dass eigentlich Sauberkeit und Hygiene das A und O in einem Labor waren.
Er nahm seine Schutzbrille ab, deckte seine Reagenzgläser ab, damit da nicht nachher noch der Hund dran schnüffelte und trat indiskret einige Schritte nach vorne, nicht dass sie noch auf die Idee kam, sich seine Sachen näher anzusehen. Das Letzte was er jetzt brauchte, waren die Finger von Leuten, die noch nicht mal den Unterschied zwischen prokaryotischen und eukaryotischen Zellen wussten, in seinen Proben.
Ein Blick nach draußen verriet Pycroft, dass der Regen stärker geworden war. Dies schien also der Grund für ihr überraschendes Vorbeischauen zu sein - warum auch sonst, würde sie sich hier ins Labor verirren. Stärkerer Regen hieß unglücklicherweise auch schlechtere Sichtverhältnisse und Strom vorhanden war ja immer noch nicht vorhanden- Physik war noch nie so seins gewesen und die Vorlesungen, die dieses Thema angeschnitten hatten, waren zumeist doch damit verbracht worden, sich die Transkription der Gene genauer anzusehen, jeder hatte da ja so seine Prioritäten. Alles Probleme, die sich lösen ließen, würde sein verfluchter Bruder auftauchen. Nun diese Lichtverhältnisse trugen nicht gerade zur Effektivität seines Schaffens bei und so konnte eine kleine Pause nicht schaden. Vor allem da die Konzentration bestimmt auch nicht den Höhepunkt erreichen würde, befand sich Poppy noch im Raum.
Er räusperte sich und erwiderte dann bemüht freundlich zu klingen:
"Tag auch. Ich ehh arbeite, unverkennlich feststellbar."
Er hatte nicht wirklich die Muße, ihr die Teilprozesse der Nachweisreaktion, an der er gerade beschäftigt war, darzulegen.
Er nickte mit dem Kopf auf einen der Stühle, so sah es wenigstens nach einer höflichen Geste aus, auch wenn er den Stuhl bewusst weit entfernt von seinen Forschungsunterlagen gewählt hatte. Er selbst ließ sich in einen der doch schon etwas älteren Exemplare der Bürostühle fallen.
"Und selbst so?", fragte er, während er sich durch die Haare fuhr. Diese Brille machte die Frisur aber auch immer noch bescheuerter, als sie sowieso schon war.
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BeitragThema: Re: Ein Labor   Ein Labor EmptySa März 16, 2013 3:49 am

Simon wollte zu Gregory laufen und wahrscheinlich ein bisschen an ihm herum schnüffeln. Das tat er gern. Er war sehr neugierig und mochte gerne Menschen kennen lernen. Ein bisschen erinnerte er Poppy an sich selbst. Doch sie wusste, dass Pycroft wohl nicht sonderlich erfreut darüber gewesen wäre, wenn ein kleiner Racker seine Sachen durcheinander gebracht hatte. Poppy hielt die Leine strammer und Simon versuchte nur einen kurzen Moment dagegen zu kämpfen ehe er verstand, dass ihm wohl nicht anderes übrig blieb, als sie da auf dem Boden zusammen zu rollen und ein bisschen in Richtung des Wissenschaftlers zu hecheln. Poppy war überhaupt in letzter Zeit sehr darauf bedacht, wann sie Simon seinen Willen ließ. Sie hatte am Rande mitbekommen, dass sich einige darüber ärgerten einen Hund durchfüttern zu müssen und immer auf den Winzling aufzupassen. Viele waren von seiner hektischen Art genervt oder fanden sowieso alles blöd.
Zwar liebte Poppy ihren kleinen Welpen inzwischen tierisch, aber sie wollte auch niemanden nerven. Es mussten sich also Kompromisse finden und die bestanden meistens darin, dass Simon auf seine gewohnten Freiheiten verzichten musste und so nicht viel von einer unbeschwerten Kindheit übrig blieb. Aber wer hatte die auch schon zu dieser Zeit? Seit Wochen hatte Poppy kein Kind mehr gesehen und wenn es noch welche gab, war deren Leben wohl auch nicht gerade spaßig.
"Ohja...stimmt." sagte Poppy und biss sich nervös auf die Unterlippe. Sie hatte das Gefühl etwas Falsches gesagt zu haben. Dabei war ihre Frage doch ganz anders gemeint. Sie wusste, dass es keinen Grund hab sich so komisch zu benehmen, aber neben Pycroft fühlte sie sich immer so dumm und ungebildet. Trotzdem nahm sie danken die Einladung an und setzte sich auf den ihr angebotenen Stuhl. Die Knie hielt sie zusammen und legte ihre Hände darauf ab. Ein bisschen hatte sie Angst sich zu bewegen, weil sie sicher irgendetwas kaputt machen würde. Doch wenigstens ihren Unterkiefer konnte sie nicht still halten. Immerhin musste sie ja auf seine Frage antworten.
"Ich wollte nur ein bisschen raus..." Das klang natürlich nicht glaubwürdig. Vor drei Monaten ging man noch "nur ein bisschen raus" und vielleicht tat Abbie das auch heute noch, aber ansonsten bliebe alle lieber da, wo sie nicht sofort gefressen wurden, wenn sie auch nur ein Niesen lang die Augen schlossen. "Simon brauchte Bewegung und ich..." Sie unterbrach sich selbst. War es wirklich eine gute Idee jetzt schon jemandem von dem Fremden zu erzählen? Vielleicht hatte sie sich das ja auch nur eingebildet...konnte doch sein. Obwohl Poppy nie schweigen und schon gar nicht lügen konnte, presste sie jetzt die Lippen aufeinander und ließ nur so viele Informationen hindurch, wie nötig waren. "Und ich wollte mal gucken, was es hier draußen so zu finden gibt." Das war ja auf irgendeine Art und Weise schon die Wahrheit. Trotzdem fühlte sie sich schlecht. Egal. Das würde schon wieder weg gehen.
"Kommst du denn voran?" fragte Poppy in der Hoffnung das Thema wieder umlenken zu können. Lieber redete sie über die Arbeit Gregorys als eine Gefahr einzugehen, sich doch noch zu verplappern.
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BeitragThema: Re: Ein Labor   Ein Labor EmptySo März 17, 2013 5:24 am

Er rümpfte nur einmal die Nase, als sich der Welpe dazu gezwungen sah, auf ihn loszugehen. Dass Poppy ihn daran zu hindern versuchte, hielt er ihr zu Gute und hatte sogar das Zucken seines Mundwinkels zur Folge. Es gab wenig, was ihn in letzter Zeit zum Lächeln oder nur zum Ansatz eines Lächeln bewegen konnte und da er von Natur aus kein Mensch der übermäßigen Mundgrimassen war, wuchs dies geradewegs zu einer Rarität heran.
Gregroy hätte sich jetzt gerne eine Zigarette angemacht, aber im Labor war das natürlich unmöglich. Nachdem man sich hier auch nicht mal ungestört für einen Moment nach draußen stellen konnte, ohne Gefahr zu laufen, angegriffen zu werden, beschränkte das die passende Momente für ein nettes Zigarettchen erheblich und die Laune steigerte sich dadurch auch nicht sonderlich. Er wollte jeglichen Konfrontationen mit den Untoten so gut wie es ging, aus dem Wege gehen - wie wahrscheinlich die meisten - und hatte schon auf der beschwerlichen Reise von Nordengland hierher genug Kontakt für den Rest seines Lebens mit denen gehabt. Das hatte ihn allerdings nicht davon abgehalten, den Gedanken zu spinnen, nach London reinzugehen, um nach seinem Bruder Ausschau zu halten. Aber das war natürlich vollkommener Schwachsinn, denn dieser konnte überall sein und sein logischer Spürsinn verriet ihm, dass man bei solchen Dingen lieber auf seinen Kopf und nicht auf sein Herz hören sollte. Es war einfach gefährlich draußen und daran war nichts zu rütteln, besonders wenn man kein geschulter Scharfschütze war. Deshalb betrachtete er Poppy die Augenbrauen leicht erhoben erstaunt. Sie wirkte so zerbrechlich, wie sie da auf dem Stuhlrand, die Hände sorgfältig im Schoß gefaltet, saß und an ihrer Unterlippe herumkaute. Das was er in den wenigen Wochen von ihr hier mitbekommen hatte, ließ in eher zu dem Schluss kommen, dass sie zwar tendenziell aufgeschlossen und freundlich war, aber sonst doch eher naiv. Hätte er einen Beschützerinstinkt besessen, wäre er bei ihr bestimmt angesprungen.
"Ein bisschen raus?", wiederholte er deshalb in fragendem Unterton und ließ seinen Blick über ihre schmalen Konturen schweifen. "Ist momentan vielleicht nicht die beste Idee, oder?"
Wenn sie wirklich mit dem Hund rauswollte, hätte sie sich vielleicht lieber eine Begleitung suchen sollen, denn zu zweit war man sicherlich geschützter als so ganz allein und wenn man nur wegen so einem Hund drauf ging, wäre das doch - gelinde gesagt - mehr als unnötig. Er streckte sich etwas - stundenlanges Herumstehen ging ja doch schon auf die Gelenke - und versuchte dann, aus ihren Worten eine andere Bedeutung herauszulesen. Was sollte es draußen auch schon groß zu finden geben? Besonders viel war da doch nicht mehr geblieben, oder suchte sie nach etwas Bestimmten?
"Machst du das öfters? Einfach so rausgehen und gucken, was los ist?", fragte er. Hätte er eigentlich nicht von ihr erwartet, aber mensch täuschte sich auch dann und wann.
"Hätte ich mal bessere Arbeitsbedingungen, würde ich vielleicht vorannkommen, doch so trete ich momentan eher auf der Stelle", gab er im beiläufigen Ton zu. Beschönigen konnten Andere, was half es ihm, vorzugeben, er wäre schon nahe an der Teufels Läsung, wenn dem nicht so war? Auch wenn er innerlich noch nicht so weit war, sich selbst einzugestehen, dass die Arbeit so ganz alleine, etwas dröge sein konnte und dass ein wenig kreativer Input von einer erfahrenen dritten Person auch nicht schaden würde. Doch was sollte Poppy mit dieser Information anfangen?
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BeitragThema: Re: Ein Labor   Ein Labor EmptySo März 17, 2013 6:44 am

Poppy rückte auf ihrem Stuhl hin und her. Sie hatte das Gefühl, dass sich eine ganzer Schwarm Hummern in ihrem Hintern eingenistet hatte und dort nun fröhlich herum summte. Da aber Simon nicht wie sonst, wenn er etwas hörte, die Ohren spitzte, waren da vielleicht doch keine schwirrenden Insekten. Dafür schwirrten die wildesten Gedanken in ihrem Kopf herum. Levi, der Fremde, ihre Familie, Jeremy. So viele Gesichter tauchten immer wieder vor ihrem inneren Auge auf und riefen so viele unterschiedliche Gefühle hervor, dass sie gar nicht mehr wusste wie es ihr wirklich ging. Zu allem Überfluss kam sie sich hier in diesem Labor auch noch vor wie der Elefant im Porzellanladen. Sie war doch viel zu ungebildet um das alles hier zu verstehen. Sie hatte Theaterwissenschaften studiert und ihr Abschluss war gar nicht mal so schlecht gewesen - blöd nur dass sie damit jetzt nicht so viel anfangen konnte. Ihre Mutter hatte sie immer dabei unterstützt was sie tat und im Moment wünschte sich Poppy, dass sie wenigstens einmal gesagt hätte "Lern doch mal was ordentliches." Hatte sie aber nicht und so war Poppy für niemanden auf der Farm eine große Hilfe.
Ist momentan vielleicht nicht die beste Idee, oder?" Poppy musste grinsen, weil sie es für Ironie hielt. Irgendeine Art von Humor musste schließlich jeder Mensch haben und dies war vielleicht Gregory's. Vielleicht aber auch nicht. "Stimmt vor allem bei dem Wetter." nickte sie dann und zwang ihre Mundwinkel in der Gerade zu bleiben. Nicht alle konnten so viel mit ihrer guten Laune anfangen wie sie selbst oder Levi. Sie biss sich erneut auf die Unterlippe. So viel wollte sie nicht über ihn nachdenken. Das konnte ja nur schief gehen.
"Nein...", sagte sie dann und war froh, dass das Bild des braungelockten Jungen aus ihrem Kopf verschwand. "Abbie macht das manchmal, aber ich eigentlich nicht." Eine Erklärung hängte Poppy nicht hinten dran. Unter Anderem weil ihr einfach keine einfiel. Sie würde den Anderen wohl oder übel von der Begegnung im Wald erzählen und sich dann für verrückt erklären lassen, aber noch nicht jetzt.
Im ersten Moment dachte Poppy, dass er sie meine mit den schlechten Arbeitsbedingungen, bis sie verstand, dass es wohl eher um den Zustand des Labores ging und um den fehlenden Strom. "Wenn ich dir irgendwie helfen kann..." Dann sag Bescheid. Poppy brachte den Satz nicht zu Ende. Er würde sie nicht brauchen und vielleicht war das auch ganz gut so. Schließlich war sie nicht unbedingt erpicht darauf nach Batterien in alten Häusern zu suchen oder so was. Da war sie lieber feige und ungebildet. Das konnte sie wenigstens gut.
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Gregory Pycroft

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BeitragThema: Re: Ein Labor   Ein Labor EmptyMo März 18, 2013 6:44 am

Er warf noch einmal einen Blick nach draußen. Nein, das Wetter schien im Moment wirklich nicht besonders prächtig zu sein, aber abgesehen davon gab es noch genügend andere Gründe, warum das Spazieren gehen zu einem unschönen Erlebnis werden konnte. Aber das brauchte er ihr nicht erzählen. Das wusste jeder hier und wenn manche wie Abby trotzdem ihren Spaß dran hatten, dann sollten sie das auch gerne tun. Pycroft mischte sich prinzipiell nicht gerne in die Angelegenheiten anderer ein, solange sie ihn nicht betrafen.
Eigentlich ging es ihn ja auch gar nichts an, was die anderen so gerne in ihrer Freizeit betrieben. Freizeit - das klang ja beinahe so, als hätten sie alle eine Arbeit, der sie nachgingen, wo das doch nach seinen Definitionen eher weniger Fall war. Sie arbeiteten eher alle daran, zu überleben, als um Geld zu verdienen.
Jedenfalls schien Poppy sich eigentlich auch nicht übermäßig draußen herumzutreiben - eigentlich. Aber wie war das eben doch gleich gewesen? Es ging ihn nichts an, was Andere taten. Also fragte er lieber nicht nach. Er würde ja auch nicht jedem dahergelaufenem Typen alles erzählen. Indeed not, aber sie war da bestimmt ein anderes Kaliber. Wahrscheinlich war sie eine von den Frauen, die sich gerne anderen mitteilten und über ihre Probleme redete. Mit sowas konnte er ja mal wieder gar nicht umgehen, aber glücklicherweise schien er meist bei anderen Leuten den Eindruck zu erwecken, dass es sich bei ihm eher schwierig gestalten würde, tief gehende Gespräche zu führen.
Gregory war für einen Moment verdutzt, als sie ihm ihre Hilfe anbot. Es gab natürlich viel was er benötigte, zu aller erst wäre ein Computer nicht schlecht, dann Strom, destilliertes Wasser und eine fachliche Meinung zu seinen Experimenten, aber all das konnte sie ihm eher weniger bieten.
"Ich ehh...weiß nicht genau", entgegnete er zögerlich, die Augenbrauen zusammengezogen. Er sah sich im Labor um, konnte jedoch nichts finden, wo sie ihm groß hätte helfen können.
"Laborassistenz fällt aus, oder bist ausgebildet?", fragte er und ließ den Sarkasmus vielleicht eine Spur zu deutlich anklingen. Etwas sagte ihm, dass dieses fragile Geschöpf vor ihm, eher weniger mit Chemie - pardon Biochemie - am Hut hatte. Wahrscheinlich hatte sie Kunst oder so etwas in die Richtung studiert.
"Ich glaube im Moment muss ich mich wohl mit der Lage so abfinden. Oder fällt dir noch was ein?"
Er glaubte nicht wirklich dran, aber man wusste ja nie und sie selbst hatte die Frage ja gestellt, auch wenn sie das vielleicht nur getan aus reiner Konversationsfreude heraus getan hatte.
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BeitragThema: Re: Ein Labor   Ein Labor EmptySa März 23, 2013 8:34 am

Poppy sah sich interessiert in dem Büro um, das sicher schon bessere Zeiten gesehen hatte. Auch die Ausrüstung ließ - soweit sie das beurteilen konnte - sehr zu wünschen übrig. Sicher war es nicht einfach, was er da tat und Poppy beneidete ihn darum, dass er so etwas konnte. Manchmal wünschte sie sich auch so eine wissenschaftliche Begabung zu haben. Doch statt, dass sie versuchte den Dingen auf den Grund zu gehen, war sie sich immer sicher, dass das schon jemand anderes gemacht hatte. Ihr fiel nichts ein, was noch niemand erforscht hatte und trotzdem fanden die Leute ja immer wieder was Neues. Das war schon faszinierend. Nur hatte Poppy beinahe ihre Matheabschlussprüfung verhauen und nicht um Grund Theaterwissenschaften studiert. Sie hatte mehr den Blick für schöne Dinge als den Verstand für wichtige. Auch wenn sie immer damit argumentierte, dass unsere Gesellschaft nie so geworden wäre, wenn es kein Theater gegeben hätte. Da diese These aber angesichts der gegebenen Umstände äußerst geschmacklos war - schließlich gab es keine Gesellschaft geschweige denn Menschen, die eine solche hätten bilden können - verzichtete sie da inzwischen drauf. Es sprach sowieso niemand mehr über seine Bildung oder Abschlüsse oder sonst etwas. Dabei hatte Petunia immer gesagt, dass Poppy darauf achten musste, dass ihre Noten gut waren, damit sie den schlauen Männern damit imponieren konnte. Ob Poppy jetzt wohl Pycroft bezirzen könnte in dem sie ihm ihr Abizeugnis vorlas? Wohl eher nicht.
Doch helfen konnte sie ihm auch nicht. Auf seine Frage, ob sie so etwas konnte, schüttelte sie nur schüchtern den Kopf und strich Simon kurz über den Rücken. Auch sonst fiel ihr nichts ein, was sie für ihn tun könnte.
Was ihr aber auffiel, war ein Schatten, eine kleine Bewegung vor der angelehnten Tür des Labors. Poppy schreckte auf und bedeutete Simon im selben Moment mit einem Zischen ruhig zu sein. Mit weit aufgerissenen Augen versuchte sie einen Blick hinaus in den Gang zu erspähen. Eigentlich hatte sie gedacht, dass es hier sicher sei, aber so was gab es wahrscheinlich gar nicht mehr: Sicherheit.
"Was machen wir jetzt?" fragte sie mt vor Angst bebender Stimme und trat instinktiv einen Schritt näher an Pycroft heran.
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BeitragThema: Re: Ein Labor   Ein Labor EmptyMo Apr 01, 2013 8:53 am

Der Regen schien sich noch nicht dazu durchgerungen zu haben, in seiner Intensität abzunehmen und Poppys Laborkünste schienen sich auch auf's Mindestmaß zu beschränkten - was er eigentlich sowieso schon angenommen hatte. Der erprobte Wissenschaftlerinstinkt hatte da ganz recht mit seinen Vermutungen gelegen. Stille trat ein, in der Pycroft etwas unkoordiniert den Tisch mit seinem Fingertrommeln traktierte. Gesprächig war er eigentlich noch nie sonderlich gewesen, auch nicht wortkarg, nein, aber eben nicht der Typ von Mensch, der sich mit sinnlosem Gerede den Mund fusslig redete, doch in diesem Moment wäre eine Eingebung zum Weiterbringen des Gesprächs sicherlich nicht unhinderlich gewesen.
Er ließ geräuschvoll die Luft aus seinem Mund entweichen und wollte mit dem Vorschlag aufkommen, etwas zu essen - da man dazu ja bitte schön, das Labor verließ, als Poppys Gesichtsausdruck von einem Mal von schüchtern zu aufmerksam wechselte. Er ließ seine Finger in ihrer Bewegung erstarren und nahm dann auch Geräusche wahr, die nicht aus diesem Raum stammten, aber dennoch zu nah - viel zu nah. Erst dachte er, dass es ihr Hund sein musste, doch dieser saß mit gespitzten Ohren nur wenige Meter von ihm entfernt. Er schluckte. Noch ein unverhoffter Besucher vom Bauernhof war dies sicherlich nicht. Zwei Leute an einem Tag würden sich nicht zu ihm verirren, also konnte das nichts Gutes heißen. Sein Kopf schoss zum anderen Ende des Raums, wo er seinen Kram hinzulegen pflegte unter anderem eine handliche und von ihm bisher noch ungenutzte Schusswaffe - da er von diesen Dingen ausnahmsweise mal gar keinen Plan hatte, hatte er sich einfach aus Gründen die wohl auf der Hand lagen die erstbeste Pistole aus der Waffenkammer geborgt. Das Benutzen dieser war ihm jedoch seit er hier war erspart geblieben. Von Chorley bis London waren ihm natürlich einige Konfrontationen mit den Untoten untergekommen und ja dort hatte er auch seine Überlebenskünste unter Beweis stellen müssen, auch wenn das meistens eher in eine Mischung aus Glück, Zufall und kühlen Kopf behalten gegipfelt war. Doch nun jetzt hier war er nicht allein und auch wenn es ihm egal sein sollte, wollte er nicht so da stehen, als hätte er keine Ahnung von irgendwas. Sie erwartete bestimmt, dass er den ersten Schritt unternahm - schließlich war er, ja was eigentlich? Größer? Stärker? Bei dem Alter war er sich noch nicht mal sicher, Poppy konnte auch gut etwas älter als er sein, nicht dass sie besonders alt aussah, aber man wusste es ja nie.
Doch bevor irgendwelche vorschnellen Schlüsse gezogen wurden, sollte erst einmal klar gestellt werden, wer sich da überhaupt im Flur herumtrieb. Vielleicht war es ja nur eine Katze, die sich irgendwie verirrt hatte, auch wenn die Geräusche nicht wirklich denen einer Katze geähnelt hatten. Gregory unterdrückte für einen kurzen Moment den Drang zu Fluchen, legte etwas unbeholfen eine Hand auf ihre Schulter und meinte mit gefasster Stimme: "Lass mich erst mal nachsehen, was...da ist."
So leise wie möglich schritt er zu der steril weißen Tür, die nur angelehnt war, um einen Blick nach
draußen zu erhaschen. Entweder der oder das, stand in irgendeinem merkwürdigen Winkel zur Tür oder war einfach noch nicht in Blickweite, doch die Schritte waren mehr als deutlich zu vernehmen.
"Scheiße", entfuhr es ihm nur leise. Er blickte wieder zu der ängstlich da stehenden Poppy und fragte sie: "Bist du irgendwie bewaffnet?"
Musste sie ja eigentlich. Niemand würde doch einfach so aufs Geratewohl die Sicherheit des Hauses verlassen. Zu zweit sollten sich es doch eigentlich mit einen von diesen aufnehmen können, oder?
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Madilyn Hastings

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BeitragThema: Re: Ein Labor   Ein Labor EmptyDi Jul 16, 2013 8:41 am

Madilyn war schon eine Weile unterwegs. Wie lange genau, wusste sie selber nicht. Sie wusste nur, dass die Sonne langsam am Himmel verschwand und die Dunkelheit überhand nahm. Wann sie aufgebrochen war, wusste sie auch nicht mehr. Einmal abgesehen davon, dass sie seit Wochen alleine unterwegs war, nie irgendwo blieb und selten irgendwen antraf. Ihre Familie versteckte sich in ihrem Bunker, dort hatten sie alles gehortet, was auf dem Hof gewesen war, hatten alles eingepackt und sich versteckt. Aber das konnte man mit Maddie nicht machen. Die junge Frau musste sich frei bewegen können, etwas für ihr Schicksal tun und nicht irgendwo auf eine Rettung oder aber den Tod warten. Und so hatte sie sich ganz einfach ihr Motorrad geschnappt und war losgefahren. Zuerst wollte sie ja in die Stadt, aber nachdem sie bemerkt hatte, dass dort die Hölle los war, hatte sie sofort Kehrt gemacht. Wehe einer dieser Gedärmraushängeheinis beschmutzte ihr Motorrad! Das war ihr ganzer Stolz und das wollte die junge Britin dann doch nicht riskieren. Und so war sie immer mehr oder weniger in der Periferie gewesen, mal ein bisschen zentraler, mal auf dem Land. Auch heute war sie den ganzen Tag gefahren, von einem kleinen Quartier aus war sie losgefahren, wo sie die Nacht verbracht hatte. Am Morgen volltanken und dann wieder los, weg von alle dem. Den ganzen Tag war sie gefahren, die dunklen Haare zu einem Zopf gebunden, die kniehohen Stiefel und die Lederjacke aufeinander abgestimmt. Die Sohlen waren zwar abgewetzt und auch die Jacke würde nicht mehr ewig lange halten, aber mehr hatte sie halt nicht. Einmal davon abgesehen, dass sie sich nicht wirklich viel Zeit genommen hatte, ihre Kleidung auszuwählen. Sie hatte einfach ihre Standartkleidung genommen, alles was passte in den Rucksack gestopft und war dann davon geeilt, den Hof hinter sich lassend und damit ihr altes Leben, völlig bewusst und ohne zu zögern. 
Natürlich hatte es geschmerzt, aber das hätte die junge Frau nie zugegeben. Sie fuhr einfach, weg von allen Erinnerungen und versuchte nicht daran zu denken, was ihren Eltern womöglich passieren würde. Aber auch die waren noch jung, sie würden sich zur Wehr setzen können und Connor würde alles tun, um seine Frau zu retten, daran zweifelte Madilyn nicht. Und so fuhr sie, jeden Tag, so auch heute. Sie hielt erst inne, als ein kleines Dorf in Sicht kam, einsam in der Landschaft stehend, als hätte jemand vergessen, es mitzunehmen. Mit einem relativ hohen Tempo fuhr die Britin in das Dorf hinein, nur für den unwahrscheinlichen Fall, dass sie da schon von den Gedärmeheinis erwartet wurde. Aber da war nichts. Maddie bremste und stellte den Motor aus, schwang sich vom Motorrad und streifte den Helm ab, welchen sie auf den Lenker stellte. Ob es sicher genug war, heute Nacht hier zu bleiben?
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BeitragThema: Re: Ein Labor   Ein Labor EmptyDi Jul 16, 2013 10:17 am

Es war schon spät. Tony war schon längst nach hause gegangen. Nach hause - es war jetzt ihr zuhause, ob sie es wollten oder nicht und seit dem sein Bruder da war, gab es da ja sogar den Familienpunkt, der das ganze noch etwas häuslicher machte. Mit den anderen hatte er sich nach einiger Zeit abgefunden. Manche kamen und gingen, doch es gab einen Kern der bestand. Moran war in Ordnung, Poppy, Dora, Amelia und Mwyn auch. Abbie konnte manchmal nervig sein, aber sie war nützlich und von Levi wollte er gar nicht erst anfangen. Dass sich so einer überhaupt so lange hielt und dass Poppy auch noch auf so einen Volltrottel reinfiel, konnte er nicht verstehen. Na ja, ging ihn ja auch gar nichts an, interessierte ihn sowieso nicht. Er hatte Anthony. Der wahrscheinlich der nervigste von allen war, aber auch der Einzige mit dem man vernünftig reden konnte. So von Wissenschaftler zu Wissenschaftler, dass er vermaledeiter Chemiker war, ließ man hier mal außer Acht. 
Gregory war gerade dabei, die restlichen Reagenzgläser zu säubern, als er das unverkennbare Röhren eines Motorrads vernahm. Wäre er nicht so unglaublich tough gewesen, hätte er wahrscheinlich das Glas vor Schreck einmal fallen gelassen, an statt dessen legte er es nur ab und rannte zum Fenster. Es kam nicht oft vor, dass sich jemand in ihr Dorf verirrte. Sie legten zwar immer noch manchmal die Zettel aus, aber es kamen immer weniger. Durch die, von ihm nur selten von innen gesäuberte, Scheibe erkannte er ebenjenes Motorrad bemannt oder sollte man sagen befraut mit einer jungen Frau. Ein rarer Anblick, den er sich jedoch für den Moment nicht gönnte. Viel eher fuhr er sich durch die, von den gelegentlichen Explosionen, für die Tony ein Faible zu haben schien, sowieso schon in alle Richtungen abstehenden, Haare und kramte den Schlüssel aus seinem Hosenbund. Er hatte mit der Zeit das Verhalten aufgenommen, sich beim Anblick anderer Überlebender sich für dessen Wohl sogar etwas zu interessieren und sie darauf hinzuweisen, dass es den Bauernhof gab. Mehr Leute bedeutete immerhin auch mehr Hilfe - vielleicht nicht, wenn es sich um Leute wie Levi handelte, aber man konnte sein Glück ja mal versuchen. Mit einem letzten Blick stellte er sicher, dass die Bunsenbrenner alle ausgestellt waren und schloss dann behutsam die Tür zu den Laborräumen zu. Es war noch hell draußen, sodass sie keine Schwierigkeiten haben sollte, ihn zu erkennen. Bei Dunkelheit war es nie ganz ungefährlich, Unbekannte mit seiner Anwesenheit zu beglücken, man konnte doch schnell als Zombie  verwechselt werden. Pycroft öffnete die Tür nach draußen und sah sich nach der Motorradfrau um. Wenn er Glück hatte, nahm sie in mit. Anthony hatte das Auto und er hatte wenig Lust schon wieder zu Fuß zu gehen. 
"Oi", rief er und bemühte sich seinen Tonfall etwas freundlicher zu gestalten, als man es vielleicht von ihm gewohnt war. Man wollte sich ja nicht gleich Feinde machen. Wobei, wenn er sich die Dame so ansah, dann würde er es mit ihr wohl auch noch aufnehmen können. Aber dazu würde es ja so oder so nicht kommen.
"Suchst du zufällig den Hof oder eierst du hier nur so spaßeshalber rum?", fragte er und lehnte sich in den Türrahmen. Das hinter im das Labor lag, gab ihm ein gewisses Gefühl von Sicherheit.
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BeitragThema: Re: Ein Labor   Ein Labor EmptyDi Jul 16, 2013 10:39 am

Zuerst war es still, kein Ton und gar nichts. Und dann kam ein leises Knirschen, wie die Steinchen unter einem Paar Sohlen. Madilyn drehte sich langsam um, die Augen zu Schlitzen verengt und die Hand an der Hüfte, bereit, ihren Dolch zu ziehen. Aber das schien nicht nötig, es war nur ein Mensch. Langsam liess sie die Hand wieder sinken und ihre Muskeln entspannten sich ein wenig, den Mann liess sie aber weder aus den Augen, noch rührte die junge Britin sich irgendwie. Bei seinen Worten verengten sich die Augen noch einmal um ein Stück und ihr rundes Gesicht bekam einen verkniffenen Ausdruck, der leider mehr dem eines trotzigen Kindes glich, aber in ihr war nichts von dieser Art. Sie war nur skeptisch, wie man es eben sein musste in solchen Zeiten. Da vertraute man nicht irgendwelchen wildfremden Männern, auch wenn ihnen keine Gedärme zum Bauch heraushingen. Nein, Vorsicht war angesagt, das hiess, nichts von sich verraten, möglichst viel über das Gegenüber herausfinden. Und so entspannte das Mädchen sich gegen aussen, während ihr Kopf auf Angriff geschaltet war. Sogar ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, auch wenn die Britin lieber gewürgt hätte. Sie hasste diese kleinen, verlassenen Dörfer. Sie zeugten von der Spur der Verwüstung, die diese Mistviecher hinter sich her zogen. Aber eben, er war ein Mensch und vermutlich genau so auf der Flucht. Maddie schüttelte leicht den Kopf, dabei das Zopfgummi aus den Haaren ziehend und diese auseinander lösend. "Reiner Zufall dass ich hier gelandet war", dann zwinkerte sie "Das war fast schon ein Witz. Beim nächsten Mal schaffst du das bestimmt". Sie duzte ihn einfach, ungefragt und ohne zu überlegen. Wie alt der Typ wohl war?
Madilyn musterte ihn, nun etwas interessierter. Was machte er denn hier und von was für einem Hof redete er? Kurz glitten ihre Gedanken zurück an ihr Zuhause aber schnell erinnerte sie sich daran, dass sie kein Zuhause mehr hatte und aufhören musste, so zu denken. Das war nur ein weiterer Typ, der ihr für eine Nacht Unterschlupf gewähren konnte, dann wollte sie weiter. Ausser er konnte ihr einen sicheren Ort garantieren, was in dieser Stadt praktisch unmöglich war.
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Gregory Pycroft

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BeitragThema: Re: Ein Labor   Ein Labor EmptyDi Jul 16, 2013 12:50 pm

Er zog skeptisch die Augenbrauen zusammen, wusste nicht, was er von dem Mädchen - bei genauerer Musterung, hatte er sie als jünger befunden, als er vorerst angenommen hatte, wenn ihn sein Forscherspürsinn nicht trog, sollte sie nicht älter als 20 sein - halten sollte und ließ seine Gesichtszüge keinen Hehl aus seinen Gedankengängen machen. Er hatte nicht vor sich irgendwelche Freunde zu machen. Wann hatte er das jemals vor gehabt? Nicht dass er nie Freunde besessen hatte, auch wenn diese höchstwahrscheinlich alle tot waren oder als heimelige Untote ihr Unwesen trieben, aber diese hatte er nicht durch nette Blicke und freundliche Worte gewonnen. 
Und jetzt wollte ihr dieses Mädchen auch noch aufmüpfig kommen, ja wahrscheinlich dachte sie sogar, dass sie komisch war, mit diesem ach so geistreichen Kommentar ihrerseits. Von ihm erntete sie nichts als ein angedeutetes Augenrollen und einen desinteressierten Gesichtsausdruck. Wenn sie jemanden zum Witzereißen suchte, dann war sie bei ihm ganz bestimmt an der falschen Adresse. 
"Danke, ich werde mich versuchen zu bemühen", gab er sarkastisch zurück. Anscheinend hatte sie keine Ahnung vom Bauernhof und er war kurz davor, es dabei zu belassen, aber falls die anderen Wind davon bekämen, würden sie es ihm sicherlich nicht verzeihen. 
"Reiner Zufall?", wiederholte er und stieß sich vom Türrahmen ab, um einen Schritt näher zukommen. "Dann lass mich sagen, today is your lucky day." Er atmete einmal tief ein, gähnte dann hinter vorgehaltener Hand und fixierte das Motorrad. Es sah noch in relativ guter Verfassung aus und würde bestimmt nützlich sein. Abbie würde bestimmt Freude daran finden, ihre gelegentlichen Ausflüge auf einem Motorrad zu absolvieren, solange ihre Besitzerin nichts dagegen hatte und das würde sie bestimmt nicht, hatte sie erst einmal ein Dach über dem Kopf und eine richtige Mahlzeit vor sich. 
"Lass mich mich vorstellen. Gregory Pycroft, unglaublich glücklicher Überlebender", er legte ein freudloses Grinsen ein und fuhr fort: "und Bewohner des ehh, lass mich sagen, Überlebensbauernhof." Gott, wie schrecklich pathetisch das nun auch geklungen hatte. "Wenn du nicht nervst, zeig ich dir den Weg", meinte er dann. Er war so nahe gekommen, dass er direkt vor ihr stand. Wenn sie sich nicht von seinem uncharmantem Gehabe abschrecken ließ, war sie ja vielleicht sogar für was zu gebrauchen oder sie hatte einfach nur eine große Klappe mit nichts dahinter, wie beispielsweise Levi. Sein Gesichtsausdruck verdunkelte sich beim Gedanken an den Lockenschopf und er verschränkte seine Arme vor ihr. Noch einladener würden seine Gesten nicht mehr werden. Also sollte sie sich gefälligst entscheiden.
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BeitragThema: Re: Ein Labor   Ein Labor EmptyDi Jul 16, 2013 10:39 pm

Boah, der Typ schien ja echt ohne die kleinste Spur Humor geboren zu sein. Maddie zog eine Augenbraue nach oben, war ja eigentlich verständlich bei solchen Zeiten aber wenn man nicht wenigstens über die dummen Witze lachte, dann war es doch sowieso sinnlos, seine Zeit mit überleben zu vergeuden. Glückstag? Und die Augenbraue wanderte noch weiter in die Höhe, während sie ihm zuhörte und dabei eingehend musterte. Wie alt war der Typ wohl? Als er geendet hatte, nickte sie langsam "Madilyn Hastings", für Freunde hiess es Maddie, für ihn also Madilyn. Denn er sah nicht wirklich so aus, als hatte er auch nur das geringste Interesse daran, sich hier Freunde zu machen. Naja, war er selber Schuld. Sie sagte nicht, dass es klug war, mit ihr befreundet zu sein. Aber es war doch deutlich angenehmer, als wenn man es nicht war. Der Typ trat immer näher an sie heran, bis sie ein wenig nach oben schauen musste "Dann muss ich wohl auf deine Güte hoffen, wie es aussieht?", Gott, wie sie das hasste. Leuten in den Hintern kriechen, bäh. 
Aber auf der anderen Seite konnte sie ja auch einfach weiterreisen, sie hatte ein Motorrad und war auch sonst gut bedient. Aber ein Überlebensbauernhof klang doch eigentlich nicht schlecht. Und so wie er da redete, war er wohl nicht der einzige dort, denn warum sollte er sich sonst hier aufhalten, anstatt auf dem Bauernhof? Naja, vielleicht war das ja gar nicht so schlecht und sie musste ja nicht bleiben. Aber anschauen sollte sie es sich doch, ohne vorher darüber zu urteilen. Also nickte sie langsam "Bist du mit dem Auto hier?", sie hatte Platz für den Typen, der Rucksack war im Fach versorgt, den würde sie ihm also nicht ins Gesicht drücken. Wobei das ja an dem Ego von vielen Männern kratzen würde, wenn sie die mit dem Motorrad war und der Typ hinten drauf müsste. Aber fahren liess sie ihn garantiert nicht, aus Prinzip nicht. Das musste man sich zuerst verdienen und da seine Worte nicht gerade vor Freundlichkeit getrieft hatten, blieb sie vorerst am Steuer. 
Auffordernd sah sie den Typen an "Was machst du hier?".
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BeitragThema: Re: Ein Labor   Ein Labor EmptyMi Jul 17, 2013 4:10 am

Sie würde schon noch ihre Freunde finden. Er wusste noch nicht mal, warum er auch immer auf alle Menschen traf, musste vielleicht leicht abschreckend wirken, aber na ja, ihm sollte das egal sein. Wenn die Leute zu doof waren, zum Bauernhof zukommen, dann war das ja nicht seine Schuld. Madilyn Hastings also, na dann sollten sie doch mal sehen, ob Fräulein Hastings zu irgendwas zu gebrauchen war. Schließlich konnten sie jede Hilfe gebrauchen, aber er würde sich hüten, ihr das ins Gesicht zu sagen. Als ob er so hilfsbedüftig aussehen wollte. Die anderen waren ja mal wohl viel mehr auf seine Hilfe angewiesen. Auf lange Sicht gesehen zumindest. Dann würde man ihm alle Griesgrämigkeit verzeihen, auch sie sich das getrost sparen konnten. Es war reiner Forscherdrang, der ihn voranbrachte - war bei seinem Bruder doch auch nicht anders. Netter Nebeneffekt, wenn man dadurch Menschen retten konnte. 
"Güte", sagte er und schnaubte. Als ob er jemals gütig gewesen wäre. "Dann bin ich heute wohl mal gütig." Er sollte aufhören, seinem Tonfall so einen zynischen Unterton zu verpassen, sonst wäre sie schneller auf dem Motorrad verschwunden, als er sich umdrehen konnte. 
"Nope, ich bin zu Fuß da. Sind so 20 Minuten zu Fuß, knappe zehn mit dem Auto zum Ziel", meinte er und beäugte ein weiteres Mal ihr Gefährt. Gregory war noch nie mit einem Motorrad mitgefahren, geschweige denn, dass er selbst so ein Ding gesteuert hätte. Autos reichten da ja wohl aus. Mit etwas Glück würde sie ihn ja mitnehmen. So doof sie ihn finden mochte, sie brauchte immer noch eine Wegbeschreibung und ganz ehrlich, wer ließ schon jemanden in so einer Situation stehen. Wenn er seine Zunge etwas im Zaum behielt, konnte sie noch nicht mal behaupten, dass er sie beleidigt hätte. 
Was er hier machte - wenn er gut aufgelegt gewesen wäre, hätte er ein amüsiertes "die Welt retten" von sich gegeben, aber wozu sollte er jetzt noch anfangen, dumme Witze zu machen?
Er deutete auf den Kasten von Gebäude hinter sich: "Is'n ehemaliges Forschungsinstitut. Leute mit Ph.D. fühlen sich da zuhause." Gott, wenn er sie sich so ansah, dann wusste sie bestimmt noch nicht mal, was das war. "Sprich mein Bruder und ich experimentieren 'n bisschen rum, gibt ja so einen Virus. Hast du eventuell schon mal von gehört", antwortete er sarkastisch. Man konnte nicht sagen, dass er sich nicht bemühte, ihre Frage zu beantworten. 
"Ich müsste drinnen noch kurz zu Ende aufräumen, is' ne Sache von fünf Minuten, dann könnten wir theoretisch los, mal angenommen, ich behalte meine Güte." Sein rechter Mundwinkel zuckte, während er seine Arme entschränkte und sich wieder dem Institut zu wenden wollte.
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BeitragThema: Re: Ein Labor   Ein Labor EmptyMi Jul 17, 2013 10:27 am

Ian wusste schon lange nicht mehr welcher Tag es war. Oder welcher Monat. Alles hatte seine Bedeutung verloren, als der modrige Arm seiner Mutter durch seine Zimmertür gebrochen war. Zuerst hatte Ian ja noch gehofft es wäre ein Albtraum, doch der Schmerz den er verspürt hatte als er durch die Fensterscheibe gehechtet war, war zu real gewesen. Dann hatte er gehofft in der Stadt Hilfe zu finden. Er war nicht vorbereitet gewesen auf das was ihn erwartete. Überall krochen verstümmelte Körper herum und verwandelten die Stadt in das Ebenbild eines Horrorfilms. Alles was er hatte mit sich nehmen können war ein Rucksack, der auf dem Gehweg gelegen hatte. Das Rosa war nicht unbedingt sein Ding, doch das war nicht was zählte. Wie sich herausstellte war es wirklich Gold wert, was er darin fand. Er trug das Ding noch immer bei sich. Längst schon konnte man das Rosa nicht mehr erkennen. Der Rucksack war verdreckt wie seine Kleidung und hatte bei seinen zahlreichen Fluchtaktionen deutlich gelitten. 
Ian zündete sich eine der kostbaren Zigaretten an, die ihm noch blieben und entspannte sich sofort. Diese Droge war alles was ihm blieb. Das einzige Mittel was ihn zu beruhigen vermochte. Seit Wochen hatte er mit keiner Menschenseele mehr gesprochen oder sich eine Nacht sicher gefühlt. Früher war es etwas einfacher gewesen einen Platz für die Nacht zu finden, doch die meisten Überlebenden gingen früher oder später ebenfalls unter. Seine Hand fuhr in die linke hintere Hosentasche und zog ein zerknittertes Foto hinaus. Es war das Bild seiner Schwester, dass bei ihm auf dem Nachttisch gestanden hatte. Der junge Mann fragte sich ob sie überhaupt noch lebte. Selbst als es noch Strom in London gab hatte er keine Chance gehabt etwas in Erfahrung zu bringen. Sein Handy war in dem verwüsteten Zimmer zurückgeblieben und Briefe zu schreiben hatte keinen Sinn mehr. Den Kugelschreiber den er in dem Rucksack gefunden hatte, hatte er zu einem anderen Zweck verwendet. Seine Arme waren übersäht von kleinen blauen Strichen. Für jeden Zombie dem er entkommen war ein Strich. Nur so sah er einen Sinn in seiner Flucht. Wenn er sterben würde könnte er zumindest von sich behaupten er hätte es weit geschafft. Und außerdem war es etwas das ihn daran erinnerte, dass er es noch schaffen konnte.
Nun er würde es nur schaffen wenn er in nächster Zeit wieder in eine Gegend kam, die ihm eine Lebensgrundlage verschaffte. Seine Vorräte gingen immer rapider zur Neige, aber am meisten fürchtete er sich vor dem Einbruch der Nacht. Die Einöde durch die er hier wanderte bot ihm keinerlei Schutz. Normalerweise flüchtete er sich in schwindelerregende Höhen und hackte alles hinter sich kurz und klein, so dass ihm niemand folgen konnte, doch hier gab es nicht einmal Bäume die hoch genug waren. An den dauerhaften Schmerz in seinen Füßen hatte er sich schon lange gewöhnt, genau wie an die Tatsache, dass seine Schuhe nach und nach auseinander fielen. Er blieb niemals stehen wenn er nicht schlief und er ging nicht zurück. Niemals.
Die Zeit verging und sein Blick blieb stur gen Horizont gerichtet. Schau nicht zurück. Das war die einzige Regel an die er sich hielt. Die einzige Möglichkeit immer weiter zu machen. Schau nicht zurück. Und tatsächlich tauchten nach einigen Stunden Dächer am Horizont auf. Das war gleichermaßen gefährlich wie positiv. Entweder er würde in ein Nest voller Zombies stolpern oder er würde endlich seine Vorräte auffüllen können. Als er eine gefühlte Ewigkeit später durch die Straßen des Dorfes stolperte vernahm er auf einmal Stimmen. Seine erste Reaktion war ein völliges still stehen und sich aufmerksam umsehen, ehe ihm einfiel, dass Zombies sich wohl kaum unterhielten. Also ging er leise und misstrauisch weiter, bis er auf zwei seltsame Gestalten traf. Sein erster Blick galt der Maschine, die ein wirkliches Prachtstück war, ehe er sich der Besitzerin widmete. Noch war er nicht sicher ob er auf sich aufmerksam machen sollte.
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BeitragThema: Re: Ein Labor   Ein Labor EmptyMi Jul 17, 2013 10:56 am

Jetzt drang sogar ein leises spöttisches Lachen über ihre Lippen "So gütig, ich bin beeindruckt". Aber auch sie sollte den Mund jetzt nicht zu voll nehmen, sonst kam sie nicht zu diesem Dorf und das hatte nun wirklich langsam ihr Interesse geweckt. Also verstummte Maddie und biss sich auf die Lippe, sie sollte die Klappe halten, alles andere war ungesund. Aber seit wann lebte Madilyn Hastings schon gesund? Aber vielleicht konnte sie sich eine grosse Klappe auch bald schon ohne Befürchtungen leisten. Er war zu Fuss unterwegs. Wieso war man an solchen Orten in solchen Zeiten zu Fuss unterwegs? Genau, wenn man keine Alternative hatte. Und diese Alternative stand gerade vor dem Typen, praktisch, praktisch. 
Und er antwortete sogar auf ihre Frage, wenn auch mit triefendem Sarkasmus in der Stimme, Madilyn nickte skeptisch "Also Sie wollen die Menschheit retten, Doktor?", oh ja, das Doktor war Absicht gewesen, betont gewesen und genüsslich auf der Zunge zergangen wie Schokolade im Sommer. Und der Typpie hatte sogar noch einen Bruder, das wurde ja immer interessanter. Solange nicht nur seine Familie in diesem Hof war, war alles okay. Denn eine ganze Horde von so mies gelaunten Menschen konnte Maddie jetzt echt nicht brauchen. 
Erneut nickte Madilyn "Ich warte hier fünf Minuten, dann bin ich weg". Sie hatte keine Lust, sich hier so offen zu präsentieren, ein gefundenes Fressen für die Zombies. Pycroft verschwand wieder im Labor (ich godmodde dich hier jetzt gaaaanz hart) und Madilyn blieb alleine zurück. Gelangweilt rubbelte sie einen Fleck von ihrem Motorrad, da war sie wirklich eitel bei ihrem Baby. Es war ihr ganzer Stolz und auch nach den Wochen von Fahrt war es noch glänzend und mordsmässig cool. Also, sagen wir besser wieder, denn der eine oder andere Zombie war schon darunter gelandet, wenn sie eine schnelle Flucht hinlegen musste. Aber jetzt war es sauber, blitzte schon fast und war damit schon fast wieder langweilig, weil sie nichts daran herumbasteln konnte. Also wandte die Britin sich ab und schlenderte ein paar Schritte von ihrem Gefährt weg, bis sie plötzlich ein Geräusch hörte. Sofort erstarrte sie, zog den Dolch und sah sich um. Da war doch jemand. Oder etwas. Innerlich erzitterte die Britin, sie hasste diese Untoten so sehr. Hoffentlich war da jemand, dessen Gedärme noch im Körper waren, bitte, konnte es einfach etwas ganz normales sein? Madilyn kniff die Augen zusammen und suchte die Umgebung ab, den Dolch fest umklammert und das Motorrad im Augenwinkel, jeden Moment bereit zur Flucht. "Wer ist da?", fragte sie mit fester Stimme, aus der sie jedes Zittern verdrängt hatte. Bitte, konnte jemand antworten? Nicht mit Stöhnen, mit echten Worten? Wo war Pycroft? Da traf sie einen Typen, der sogar etwa draufzuhaben schien und dann war er nicht da, wenn irgendwas auftauchte, was sie kaputt machen könnte. Na toll.
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BeitragThema: Re: Ein Labor   Ein Labor EmptyDo Jul 18, 2013 11:24 am

Sollte sie doch denken, dass sie was Besseres war als er oder wie sollte er ihren Kommentar deuten. Warum schaffte er es eigentlich immer, es sich mit allen Leuten zu vergraulen? Na ja, eigentlich nur die, die ihm von vornherein dumm kamen und die Dinge änderten sich ja auch, wenn er an seine erste Begegnung mit Dora dachte, hätte er die Frau wohl auch am liebsten samt ihrem Schwein im Dorf gelassen und sich einfach nur das Auto gemopst. Aber was interessierte ihn das jetzt auch? Er unterdrückte ein weiteres Gähnen und schenkte ihr ein genervtes Lächeln. Es war ja so klar gewesen, dass sie das mit der "Menschheit retten" doch noch aufgegriffen hatte, obwohl er es doch so schön umschifft hatte. 
"Aye, erkennt man doch auf den ersten Blick, dass das meine einzige Intention ist", erwiderte er und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Gott noch mal, konnte man denn nicht verstehen, dass er es nicht leiden konnte, wenn man ihn irgendwie verarschte. Doktor - als ob sie auch nur annähernd so schlau war, überhaupt das Wort Cytochromoxidase aussprechen zu können. 
Nun gut zumindest konnte er noch einmal in Ruhe seinen Kram zusammen packen, ohne ihre Visage die ganze Zeit im Nacken zu haben - auch wenn es gar keine unschöne Visage war, aber lange wollte er sie dann doch nicht hier draußen stehen lassen, man konnte ja nie wissen, was passieren würde. 
"Ich beeile mich", rief er noch und verschwand dann wieder durch die Tür ins Gebäudeinnere, wo er die restlichen Reagenzgläser und ordentlich säuberte und den Erlenmeyerkolben an seinem rechtmäßigen Platz verstaute.
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BeitragThema: Re: Ein Labor   Ein Labor EmptySo Jul 21, 2013 1:40 am

Ian stand mit dem Rücken gegen eine Hauswand gepresst da und wartete mit angehaltenem Atem. Gerade in einer solchen Zeit sollte man nicht blind losstolpern. Selbst wenn man keine Zombies vor sich hatte. Er hatte von einem Fall in einem kleinen Dorf weit außerhalb von London gehört, wo die Menschen sich gegenseitig verspeisten. Natürlich konnte er nicht sagen ob das ein Gerücht war oder der Wahrheit entsprach, doch er wollte keine Risiken eingehen. Es war schließlich nunmal so, dass niemand ihn retten würde wenn er einen Fehler machte. Dessen war er sich nur zu gut bewusst. Also horchte er erst einmal was ihn da erwartete. Aus dem Gespräch der beiden Gestalten ließ sich nicht viel schließen, doch einen Versuch war es wert. Und ein risikofreies Leben lebte hier keiner mehr. Ausschlaggebend für seine Entscheidung war schlussendlich eine Frage des Mädchens. Sie wollen also die Menschheit retten Doktor? Natürlich bejahte er diese Frage, doch das allein hieß nichts. Dennoch, irgendwie beruhigte ihn die Tatsache, dass er es hier mit einem Doktor und Wissenschaftler zu tun hatte. Er konnte nicht sonderlich dämlich sein und wäre bestimmt eine nützliche Gesellschaft. Auch wenn er eigentlich keine Gesellschaft schätzte. In einer Situation wie dieser spielte der eigene Wille und die Gewohnheiten keine Rolle mehr. Es ging stets nur um das eigene Überleben. Es würde nicht ewig so weiter gehen, doch Ian wollte solange durchhalten wie es ging.
Er stieß sich mit beiden Händen von der rauen Hauswand ab und hob die Hand. "Keine Panik ich steh nicht so auf Menschenfleisch." Er brachte nicht einmal ein Lächeln zustande als er sich mitten auf den Weg stellte und die junge Frau durchdringend ansah. Er war noch immer auf der Hut, denn Vertrauen war ein rares Gut in dieser Zeit. Sie konnte noch immer eine irre Kannibalin oder ähnliches sein. Auch wenn Ian da gar nicht dran denken wollte. Es wäre schön endlich mal einen normalen Menschen zu treffen. Er hatte seit Wochen keine Menschenseele getroffen. Wie lange würde die Menschheit noch überleben? Wie lange würde es wohl dauern bis sie verlernen würden sich zu verständigen. Wie lange dauerte es bis einen das völlige Alleinsein in den Wahnsinn trieb?
"Und du scheinst auch nicht grade eine Untote zu sein." Er blieb noch immer auf Abstand, wartete verbissen auf eine Reaktion. Falls sie doch nichts Gutes im Sinn hatte und mit dem Doktor gemeinsame Sache machte, dann standen seine Chancen schlecht. Bis auf ein Klappmesser war er unbewaffnet und obendrein noch zu Fuß unterwegs. Er kannte die Gegend nicht und hinter ihm blieben nur offene Felder. Irgendwie kam ihm die Vorstellung in Zeiten einer Zombieinvasion von einem Menschen ermordet zu werden lächerlich vor. Welch ein sinnloser Tod das wäre. Dennoch, man konnte nie vorsichtig genug sein.
Langsam bewegte er sich auf die junge Frau zu und blieb ein paar Meter vor ihr stehen, nur um sie noch einmal ganz genau zu mustern. Bei genauerem betrachten fiel ihm auf, dass sie jünger war als er zunächst angenommen hatte. Ihre taffe Art hatte ihn annehmen lassen, sie sei älter. Doch nun war er sich da nicht mehr so sicher. Jünger als er war sie wohl doch.
"Was treibt dich hierher?" Er musste unbedingt herausfinden ob es hier in der Nähe einen sicheren Unterschlupf für die Nacht gab. Falls nicht würde das eine äußerst gefährliche Dunkelheit für ihn werden. Außerdem hatte er kaum noch Vorräte. Wie lange würde er noch durchhalten? Der junge Mann zog eine Zigarette aus der Schachtel und zündete sie mit einem Feuerzeug aus dem zerfetzten Rucksack an. Das war eine Angewohnheit, die er von Anfang an gehabt hatte. Er sammelte jedes Feuerzeug ein, das ihm unterkam. Wer wusste schon wann einem Mal das Feuer ausging?
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BeitragThema: Re: Ein Labor   Ein Labor EmptyDi Aug 06, 2013 9:58 am

Es dauerte einen Moment, vielleicht ein wenig zu lange, denn Maddie wurde nervös. Ihre Finger spielten mit dem Dolch und wäre jetzt ein Zombie gekommen, hätte sie ihre einzige Waffe wohl vor Schrecken fallen lassen. Das war wohl wirklich eine Schwäche, die junge Frau war so unkonzentriert und liess sich schnell ablenken, so lebte es sich wirklich gefährlich. Jedoch war es nicht ein Untoter, der aus dem Schatten des Gebäudes trat. Auf jeden Fall schien der Körper intakt, was für einen echten Menschen sprach. So ganz lebendig und so. Madilyn entspannte sich ein wenig und musterte den Mann skeptisch, liess den Dolch sinken, hielt ihn aber immer noch fest umklammert. Sichere Orte waren ein rares Gut und so konnte man niemandem trauen. Wie viele Menschen wohl für ein Motorrad töten würden? Es waren sicherlich genug in diesen Zeiten. Auf seine Worte hin liess sie nur ein trockenes Lachen verlauten und wich einen winzig kleinen Schritt zurück. Je näher sie bei ihrer Maschine war, desto sicherer. Nur für den Fall. 
"Blitzmerker", wie wenn sie ein Zombie wäre. Ihre Kleidung hatte vielleicht schon bessere Tage erlebt, aber das kam eben, wenn man jedes Gelände auf dem Motorrad überquerte. Und ihre Haut war ja wohl sehr viel hübscher als die eines Untoten! Das grenzte schon fast an Frechheit! Trotzdem beruhigte Maddie sich langsam und ihr Herz schlug wieder in regelmässigem Takt, er würde wohl nicht eine allzu grosse Bedrohung darstellen. Und wenn schon, konnte sie ihn auch immer noch niederstechen. Also schnalzte sie etwas schnippisch mit der Zunge und zog eine Augenbraue in die Höhe, "Wahnsinnig intelligente Frage". Es war ja wohl klar, dass sie keine andere Möglichkeit gehabt hatte. Ihr Haus war nicht mehr wirklich bewohnbar und seither war sie gefahren. Jeden Tag nur gefahren bis sie einen Platz gefunden hatte, den sie als einigermassen sicher erachtet hatte. 

//man möge mir die Kürze und die Verspätung verzeihen. Hab noch nicht ganz in sie hinein gefunden
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BeitragThema: Re: Ein Labor   Ein Labor EmptyDi Feb 18, 2014 2:06 am

"Aus! Nein!", zischte ich, nach wie vor zwischen den Bäumen, dicht in die Schatten gedrückt und sah mich immer wieder prüfend um. Die Anlage erstreckte sich über ein weites Territorium, der Zaun oder eher die Wehranlage, hatte ich zur Hälfte bereits abgeschritten, auf einiger Distanz, damit mich niemand bemerkte. 
Nur wenige Tage zuvor hatte ich eine etwas unschöne Begegnung mit einer blonden Frau gehabt und keine große Lust darauf irrtümlicher Weiße angeschossen zu werden. Die Stadt war weit entfernt, die Wildnis wirkte seltsam unberührt, hatte etwas befremdliches, war aber gleichzeitig ungemein beruhigend für mein Gemüt. Selbst dem Hund ging es besser, auch wenn uns die Nahrung immer knapper wurde.
Hier und da gab es ein paar von diesen elenden Schleichern, jedoch waren sie nicht in so riesigen Gruppen, beinahe Horden unterwegs, wie ich es in London gesehen hatte und somit wesentlich leichter zu beseitigen. Der eigentliche Grund, weswegen ich mich von London verabschiedet hatte waren eben diese Gruppen gewesen, unkontrollierbar, riesig, absolut aggressiv und hoch gefährlich.
Vor einem halben Tag war ich auf das Dorf gestoßen oder eher den Zaun, hatte mich vor einigen Wachen versteckt, die Nacht oben in den Bäume verbracht und war lediglich von den Schreien der Schleicher aufgewacht, als diese verendeten. 
Da ich keine sonderliche Lust hatte mich gefangen nehmen zu lassen oder erneut auf Kannibalen zu stoßen, beschloss ich also dieses Gebiet zu umgehen, immer am Zaun entlang, auf einiger Distanz mit der Sackratte, die voraus rannte.
Bonkers, der Chiwawa-Mischling, war wie meist sehr ruhig, trappelte voraus und hielt wie ich ausschau. Als zusätzliche Verteidigung ist er nicht unbedingt von Nützen, allerdings ein netter Begleiter, was er sich hart erarbeitet hatte.
Das größere Gebäude zog von Anfang an meine Aufmerksamkeit auf sich, ich bildete mir sogar ein, dass es mir bekannt vorkam und lenkte mich somit von der beißenden Kälte ab. Je weiter wir vordrangen, desto weniger Wachen gab es, der Zaun wirkte nach wie vor stabil, allerdings schienen hier, so unmittelbar in Waldnähe und ohne offenes Territorium, nicht sonderlich viele Angriffe statt gefunden zu haben.
Schließlich, kurz vor Ende, als wir diesem Institut so nahe waren, dass ich beinahe durch die Fenster spähen konnte und den Zaun bereits umrundet hatte, schlüpfte Bonkers durch einen kleinen Graben.
"Komm zurück", zischte ich erneut, die Zähne zusammen gebissen, raufte mir die schulterlangen ungewaschenen Haare und spähte zu dem zerbrochenen Fenster, durch welches der Hund in die Dunkelheit geschlüpft war.
Nach wie vor beunruhigte mich das alles enorm, ich war bereits Kannibalen begegnet oder einfach nur Menschen, die so eine Angst hatten, dass sie jeden für einen Feind hielten. Panische Leute sind gefährlicher als Zombies. Auch wenn ich nicht annahm, dass es sich hier um Menschenfresser handelte, es roch nicht danach und das meine ich wortwörtlich, man riecht es, wenn da ein Artgenosse schmort, so war ich trotz allem vorsichtig.
Zusätzlich kam da dieses flaue Gefühl, wenn ich dieses Institut, dessen war ich mir mittlerweile sicher, musterte, dass es mir bekannt vorkam. Nervös sah ich mich um, zu der Kuhle, die unter dem Zaun hindurch führte und dann wieder zu dem kaputten, aber größten Teils mit Brettern zugenagelten Fenster.
"Elender Köter", murmelte ich, gab meine Deckung auf, um hastig zu dem Loch zu schleichen und festzustellen, dass ein ausgewachsener Mensch niemals dort durch passen würde. Der Boden war gefroren, jedoch ließ sich der Zaun etwas anheben, minimal, was mir zwar trotz allem noch die Haut zerkratzen würde, ich aber durch mein mittlerweile vermindertes Körpergewicht mich vielleicht durchdrücken könnte.
Dem verlockend wirkenden Wald, der eindeutig viel sicherer war, warf ich einen letzte Blick zu, nahm den Rucksack, samt Axt, um diesen über den Zaun zu hieven und quetschte mich darunter hindurch. Mit einigen tiefen Schnitten in Gesicht und Händen kam ich an dem Gebäude an, hielt mich im Schatten und sah doch keine Menschenseele.
"Bonkers", zischte ich erneut, keine Antwort, seufzte und begann einige Bretter vorsichtig abzulösen, mich während dessen hektisch umsehend. Was ich alles für einen dämlichen, kleinen Köter tat. Das ungute Gefühl presste mir beinahe die Luft ab, während ich in die Dunkelheit und eindeutig schon länger nicht mehr genutzte Räume sah, durch das Fenster, auf einen Schreibtisch stieg und mich langsam auf den Boden ließ.
"Bonkers", hallte meine Stimme von den Wänden wieder, während ich das dünne Messer in der Hand hin und her drehte. Ich hatte mich eindeutig geirrt, die Geräte und Ausrüstung wirkten alles andere als ungenutzt oder verstaubt, der einzige Dreck schien von meinen Schuhen zu kommen und vor allem, weiter vorne, in einem angrenzenden Raum, war Licht... und der Hund.



// ups
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