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 The Rotting Fin

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The Rotting Fin Empty
BeitragThema: The Rotting Fin   The Rotting Fin EmptyMi März 13, 2013 10:57 am

Auch wenn das Rotting Fin früher einmal weniger rotten war, war es niemals besser besucht als jetzt. Die irische Bar war etwas für die Elite unter den Trinkern gewesen. Wer sich nach Mitternacht noch ins Rotting Fin traut ist ein ganz harter Typ. Wer sich nach Mitternacht noch woanders hintraut ist tot.
Direkt neben dem Eingang hing an einem Strick von der Decke die verbrannten Überreste eines Untoten - genauer gesagt des ehemaligen Pubbesitzers, Fin O'Conell. Sein Strick ist mittlerweile gerissen.
Jemand hat ihm ein "Hello, my name is Fin"-Schild angehängt.


!!ACHTUNG!!
Um den Pub herum befinden sich noch einige Sprengfallen.
Pass auf wo du hintrittst!

The Rotting Fin Rottingfingesamt
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Anthony Pycroft

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The Rotting Fin Empty
BeitragThema: Re: The Rotting Fin   The Rotting Fin EmptyDo März 14, 2013 7:00 am

Wenn man in der Zombieapocalypse in einem Pub festsaß, weil man sich nicht mehr an alle genauen Standorte der eigenen Sprengfallen erinnern konnte, dann war das scheiße. Und wenn die erhamsterten Vorräte an Nahrung, Wasser und vor allem an ordentlichem Alkohol aushingen, dann machte es das die Situation nicht gerade besser.
Inmitten des heruntergekommenen, zerstörten Ambientes des Rotting Fin, das seinem Namen nun mehr denn je alle Ehre machte und aus Schall und Rauch einen ernstzunehmenden Titel gemacht hatte, saß Anthony Pycroft auf dem Boden, den Rücken gegen den Tresen, die langen Beine von sich gestreckt und ein lädiertes, von häufigem Falten zerknittertes Blatt Papier in der Hand. Das letzte Blatt Papier, das er noch besaß, und auf dem er einen Plan gezeichnet hatte, dessen Linien von der Priorität des Inhaltes über den Grad der Ordentlichkeit zeugten. Der Plan zeigte aus der Vogelperspektive den Pub mitsamt dessen Umkreis. Einige Punkte markierten bestimmte Stellen auf der kartographierten Straße vor dem Gebäude. Nicht wenige der Markierungen waren durchgestrichen oder auf anderem Wege unkenntlich gemacht worden. Mit zusammengezogenen Augenbrauen starrte Pycroft auf das Blatt."Ich hoffe es stört dich nicht, wenn ich demnächst dein Bier destilliere?", fragte er tonlos und hob kurz den Blick, um ihn über den Rand der Lesebrille der einzigen anderen Gestalt im Raum zuzuwerfen. Das war wohl das einzig Gute an der momentanen Situation: Tony war immerhin nicht alleine. Doch wie ihn minder überraschte, antwortete der ehemalige Inhaber des Pubs auch diesmal nicht. Es mochte vielleicht daran liegen, dass ihm sein Unterkiefer fehlte, oder daran, dass er generell ein bisschen verbrannt war. Fin O'Conells Überreste drehten sich zustimmend ein wenig um die eigene Achse. Die Aufmerksamkeit kehrte zu dem Plan zurück, und Pycroft versuchte sich weiter daran, sich zu erinnern. "Ich nehme das als ein okay", ließ er seinen wenig redseligen Gesprächspartner wissen und hob den kurzen, behelfsmäßig mit einem Küchenmesser angespitzten Bleistift zum Mund, um auf dessen Ende herumzukauen. Die äußerste Sprengladung war vor etwa einer Woche von zwei Zombies ausgelöst worden und detoniert, daran erinnerte er sich. Er setzte ein Kreuz über den die Falle markierenden Punkt. Allerdings wusste er ebenfalls, dass er, auch wenn er nicht die detonierte Falle erneuert hatte, irgendwo anders welche gesetzt hatte, die nicht auf dem Plan waren. Es mussten genau dreizehn Sprengsätze sein, die auf der Straße vor dem Pub verteilt waren. Auf der Karte waren es nun zwölf - Sofern er das Gekrisel etwa siebzig Meter vom Eingang entfernt auf der linken Seite, die Straße hinab, richtig als eine nicht unkenntlich gemachte und noch immer existierende Sprengladung interpretierte. Den Zettel weiterer Verkrümpelung aussetzend machte Anthony sich nicht die Mühe, den Plan wegzulegen, bevor er nach der Glasflasche griff, die neben ihm auf dem Boden stand. Genauer gesagt auf Ammoniumpikrat. Noch genauer gesagt auf Ammonium-2,4,6-trinitrophenolat, oder, wenn man ganz genau sein wollte, auf einer mit dem Küchenmesser in den Boden geritzten Zeichnung von Ammonium-2,4,6-trinitrophenolat, als Ergebnis der 'notierten' Sättigungsreaktion von Pikrinsäure mit Ammoniak. Ammoniumpikrat wäre perfekt gewesen für einige der Sprengfallen, doch dummerweise war es inmitten der fucking Zombieapocalypse nicht gerade einfach, an Pikrinsäure zu kommen.
Pycroft schüttelte es nach einem Schluck aus der Whiskey-Flasche, die er unsanft zurück auf das Ammoniumpikrat stellte. Wäre es nicht bloß eine Strukturformel gewesen, sähe er nun mindestens so gut aus wie Fin. "Ernsthaft-", sagte er und musste sich zusammenreißen, um den ekligen Geschmack zu ertragen, "Wie zur Hölle hast du es geschafft mit dem Mist nicht pleite zu gehen?" Als Antwort rottete Fin nur an seinem Strick weiter vor sich hin. Tony warf den Zettel neben sich, dicht gefolgt von der Lesebrille, und ließ den Kopf unsanft gegen den Tresen im Rücken sinken. Zombieapocalypsen waren scheiße, wenn sie sich nicht hinter einem Bildschirm abspielten. Das hatte er in den letzten Wochen gelernt, in denen er sich aus seinem Labor gerettet, die Straßen Londons überlebt und den rottenden Fin im Rotting Fin, wo er nun seit Wochen verschanzt war, getroffen hatte. Vorher hatte es immerhin ordentlichen Alkohol gegeben, mit dem der Status Quo sich einigermaßen ertragen ließ - auch wenn dies nun bedeutete, dass er sich an die Positionen der Sprengfallen nicht mehr erinnern konnte -, doch nun musste auch dieser deutlich auf Sparflamme gehandhabt werden.
"Hab ich dir mal meinen Bruder gezeigt?", sprach er Fin nach einer Weile erneut an und richtete sich wieder zu einer erhobeneren Sitzposition auf, während er sich in die Brusttasche des nun seit einiger Zeit nicht mehr gewaschenen Hemdes fasste. Es war fast wie in seiner Studienzeit. Nur dass seine Mutter nicht durch die Tür platzte, um ihn für einen Haufen dreckiger Klamotten zu tadeln, um letztendlich wieder selbst die Wäsche zu übernehmen. Er holte ein Foto hervor, dass er aus irgendeinem Grund in irgendeiner Situation mit irgendeiner alten Polaroidkamera von seinem kleinen Bruder geschossen hatte. Natürlich hatte er Fin das Foto schon unzählige Male hingehalten, doch er konnte sich wohl kaum beschweren. Außerdem brauchte Tony immerhin eine Rechtfertigung dafür, dass das Polaroid [<-- klick] hervorholen konnte.
Immer wenn er das Bild sah, musste er schmunzeln - Er hatte Pycroft Junior damals von seiner besten Seite erwischt.
"Manchmal vermisse ich seine hässliche Biochemikervisage fast", erklärte er Fin, nachdem er dem auf der anderen Seite des kleinen Pubs hängenden Fin das Bild entgegengehalten hatte. Das Polaroid in der Hand fragte Anthony sich wie schon unzählige Male zuvor, ob sein Bruder noch am Leben war. Die, die unter seiner Führung in seinem Labor gearbeitet hatten, waren nach Öffentlichmachung des Virus schnell infiziert gewesen, und auch anhand des Rests der Zivilisation war zu sehen, wie rapide und exponentiell immer mehr Menschen zu verdammten Zombies geworden waren. Aber die Pycrofts waren zäh. Wenn dem nicht so wäre, wäre er selbst schon längst nicht mehr am Leben. Oder jedenfalls waren die männlichen Pycrofts zäh. Seine Mutter war ja bereits vor der Apocalypse gestorben, war ihrem desolaten Gesundheitszustand erlegen. Was waren die letzten Worte gewesen, die sie an ihn gerichtet hatte? Die er an sie gerichtet hatte? Tony erinnerte sich nicht mehr. "Ich hätte bei ihnen bleiben sollen", murmelte er und die Worte waren nun eher an sich selbst als an Fin gerichtet - Auch wenn das letztendlich kein großer Unterschied war. "Bei Mum und bei Greggie~" Als sich die gesundheitliche Situation ihrer Mutter verschlechtert hatte, war sein kleiner Bruder bei ihr in Chorley geblieben, doch er selbst - ihm war trotz ihrer Zustandsverschlechterung nicht in den Sinn gekommen, London und sein Labor zu verlassen, um ihnen zur Seite zu stehen.
Die Explosion zerriss sämtliche nicht hilfreiche Gedanken und die Straße. Der Pub wurde erschüttert von der Detonation, Fin schaukelte nach dem Anstupser der Druckwelle sanft hin und her. Ein Pfeifen schlug sich in den ungeschützten Ohren des Pycrofts nieder, das sich jedoch schon nach wenigen Sekunden wieder legte. Die Sprengfallen agierten präzise und nicht flächendeckend, Tony war immerhin nicht größtenwahnsinnig.
"Fuck", kommentierte er. Anthony schob das Foto seines Bruders zurück in die Hemdtasche, nahm den Bleistift und setzte ein Kreuz über einen der Markierungen. Dem Geräusch und der bis ins Innere des Gebäudes nur verhältnismäßig gering ausfallenden Druckwelle zufolge musste es die äußerste auf der anderen Straßenseite rechts vom Pub gewesen sein. Er ließ den Bleistift wieder auf den Boden fallen, doch das Geräusch des Schaftes auf den dreckigen Boden war nicht zu hören. Eine zweite Detonation ließ die Gläser im ramponierten Regal hinter dem Tresen aneinander schellen und Dreck von der Decke rieseln. Fin wurde nervös. Anthony zog sich am Tresen hoch und ging an dem Verbrannten vorbei zu dem rechten der großen, mit Vorhängen verdeckten Fenster. Er schob den Stoff einen Spalt breit zu Seite und blickte hinaus auf die Straße. Dunkle Rußpartikel qualmten in Schwaden hinauf in den düsteren, wolkenverhangenen Himmel. Doch durch den dunklen Qualm waren deutlich Silhouetten zu sehen. Und je länger man hinsah, umso mehr Silhouetten wurden es. Die dritte Explosion riss Tony aus seiner Starre. Fluchend schreckte er vorm Fenster zurück und brauchte nicht lange, um die Situation zu analysieren um sich für eine logische Handlungsoption zu entscheiden. Bisher hatten die Sprengfallen immer die perfekte Verteidigungsanlage geboten und bisher waren von dem Geräusch niemals mehr Untote angelockt worden als nicht durch eine zweite Explosion locker zu erledigen gewesen waren. Der Minenfeld-Plan war schon immer aufgegangen. Doch die Zahl der Untoten, die er allein bei dem kurzen Blick sich die Straße herunterbewegend gesehen hatte, würde der Plan dieses Mal nicht aufgehen. Hastig schnappte Pycroft sich das Papier mit dem Lageplan. Ihm zufolge müssten die gesichteten Untoten jeden Moment die nächste -
Die vierte Explosion bestätigte die Überlegung, das Pfeifen in den Ohren kehrte lauter als zuvor zurück. Einige leere Gläser und Flaschen fielen aus dem Regal und zerschellten auf dem Boden. Tony ignorierte die Scherben, die den Boden hinter dem Tresen matt glänzen ließen, als er diesem den Rucksack hervorholte und schulterte. Er war ein intelligenter Mensch, er hatte sich darauf vorbereitet, jederzeit flüchten zu müssen. Nie hatte er seinen Hang zum Alkohol mehr gehasst als jetzt, da er sich deswegen nicht an die Position aller Sprengköpfe erinnern konnte.
Die fünfte Explosion ließ das Gläserregal endgültig herabfallen. Als er nach der auf dem Boden liegenden Lesebrille griff, schnitt er sich an den Scherben. Immerhin drangen sie nicht durch die Schuhsohle. Nummer sechs - Das schon deutlich angeknackste Fensterglas des Pubs zersprang und zerriss die Vorhänge. Nun gab es endgültig keine Möglichkeit mehr, sich weiterhin im Gebäude zu verschanzen. Eine Hitze machte sich breit, und auf einmal hasste er den schwarzen Rauch, der sich bei den Explosionen durch Nitroglycerin in großer Menge bildete. Fin brannte. Tony schnitt sich erneut, als er durch das linke, zerstörte Fenster neben dem Eingang stolperte. Es war beileibe keine Zeit mehr dafür, das schützende Gitter vor der Tür zur Seite zu schieben.
Unter freiem Himmel was es stickig. Anthony wusste, dass es kalt sein musste, doch es war heiß. Die siebte Explosion warf ihn zurück; als er sich aufrappelte versuchte er seine Gedanken fokussiert zu halten. Sieben von dreizehn Sprengkörper waren bereits gezündet worden. Zwei von ihnen befanden sich auf der rechten Seite, die Straße hinauf. Die drei bekannten Übrigen befanden sich die Straße herab, eine vermutlich etwa siebzig, die anderen genau zweiunddreißig und vierzehn Meter entfernt. Er konnte nur hoffen, dass die letzte sich nicht auf dem Weg befand, den er sich in Gedanken auf dem im Kopf visualisierten Lageplan zeichnete. Das Röcheln eines Untoten direkt neben seinem Ohr, das das Pfeifen übertönte, ließ ihn alle noch verbleibende, von Natur aus ohnehin gering gehaltene Vorsicht vergessen, und er folgte der gedanklichen roten Linie auf dem Boden.
Fins Strick fing Feuer. Er fiel. Die Schnitte schmerzten. Das Pfeifen wurde schriller.
Die achte Explosion brannte im Nacken.
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BeitragThema: Re: The Rotting Fin   The Rotting Fin EmptySo März 17, 2013 5:29 am

Rückblick auf Donnerstag, 19:15 Uhr

Die Dämmerung brach langsam aber sicher über London herein und vertrieb die eh nur schwach scheinende Sonne. Aber selbst die Schleier der dunkelsten Nacht könnten nicht dieses Chaos und Elend verbergen, durch welches sich gerade die Scheinwerfer des schwarzen Chevrolet Impalas '67 einen Weg bahnten. Eigentlich war es eine Schande mit solch einem Auto so langsam zu fahren, doch anders kam man nun nicht mehr in der englischen Hauptstadt voran - zumindest so lange man nicht wollte, dass das Auto einen Totalschaden erlitt.
Der Motor brummte leise, als William einige Meter vor einem Lokal anhielt, den Fuß allerdings auf dem Pedal. Nicht nur, weil noch einige Untote vor diesem herumlungerten, sondern auch weil ein pechschwarzer Rauch die Sicht um einiges erschwerte. Nicht, dass es ihn gestörte hätte, diese Brut zu überfahren, aber nachher fuhr er gegen irgendeinen festen Gegenstand und sein Auto würde drunter leiden. So weit würde es ganz sicher nicht kommen! Irgendwie musste der alte Herr da durch, einen anderen Weg auszuwählen war zu gefährlich. Je dunkler es wurde, desto waghalsiger wurde die ganze Aktion und diesen Weg kannte er zumindest so gut, dass er es sich auch zutraute ihn in der Dämmerung zu befahren. Sicherheitshalber könnte es aber nicht schaden ein paar kleine Hilfsmittel in Reichweite zu haben. Der Colt, der auf einem der mehreren Rücksäcke, die auf der Rückbank und dem Fußboden des Beifahrersitzes lagen, wanderte in seine Hand und entsichert. Mehrere der Flublätter von diesem Jeremy Crane lagen auf dem Amaturenbrett, der einzige Grund, warum er sich überhaupt dazu aufgerafft hatte, sich auf den Weg raus aus London zu machen. William trat behutsam auf das Gaspedal und drehte ein wenig ab, sodass zwischen den Untoten, die auf das Lokal zustapften und in diesem so langsam verschwanden und seinem Auto ein guter Abstand herrschte.
Seine Augen huschten hin und her und versuchten jedes Detail wahrzunehmen, ob nun tot, halbwegs tot oder lebendig, wobei der dritte Fall in der letzten Zeit immer seltener geworden war. Die stumpfsinnigen Wesen schienen den schwarzen Wagen trotz bereits eingeschalteter Scheinwerfer nicht wirklich wahrzunehmen. Was auch immer in diesem Lokal war, es musste deutlich interessanter sein. Ein unsicheres Gefühl durchzuckte den alten Mann, als er etwas auf dem Boden bemerkte, einige Meter von dem ziemlich demolierten Lokal entfernt. Ein Körper, der reglos auf dem Boden lag.
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BeitragThema: Re: The Rotting Fin   The Rotting Fin EmptySo März 17, 2013 6:44 am

Es tat gut, sich einfach dem Schwarz hingeben zu können. Der Finsternis, die den harten Boden und die Holzsplitter, auf denen man lag, zu dem bequemsten Untergrund machen konnte, die die rauchige, auf die Lungen schlagende Luft reiner erschienen ließ als die reinste Seeluft. Das Geräusch von Splittern und Trümmern, die nach der achten Explosion herabfielen und das Röcheln der Untoten, die entweder die Detonationen - wenn auch mit ein paar Gliedmaßen weniger - überstanden hatten, oder von dem Lärm angelockt worden waren, drang in weite Ferne. Das Schwarz schien auch sie zu verschlucken. An ihre Stelle rückten Leere, und dann unwirklich verzerrte Bilder; Szennen aus der Vergangenheit.
Phyllis Pycroft, die an den Rande der Verzweiflung stieß, als ihr älterer Sohn den jüngeren piesackte, war das letzte Bild, das Tony's Unterbewusstsein heraufbeschwor, bevor das Schwarz der Bewusstlosigkeit sich begleitet von dem Klang eines Motors lichtete. Schmerzhaft wurde er durch eine Woge aus vor den Augen aufflammenden Sternchen zurück in die Realität geworfen, wo eine überfordernde Welle aus Sinneseindrücken auf ihn hineinbrach. Züngelnder Schmerz, der Gestank nach verbranntem Fleisch, nach Fäulnis, der Rauch, der einem die Kehle zuschnürte, der rasselnde Atem der unmenschliche Laute ausstoßenden Untoten. Und das nahende Schnurren des Motors, das ihn aus der Bewusstlosigkeit geholt hatte.
Anthony öffnete die Augen, die durch die rußige Luft sofort zu brennen anfingen. Doch das Brennen versiegte sofort in den Hintergrund, als er sich zu bewegen versuchte und der monotone Schmerz in Nacken und Schultern aufflammte. Die Laute der Infizierten, die nach Stillung ihres Hungers verlangten, trieben ihn dennoch zu dem Versuch an, sich mit den Händen hochzustemmen, irgendwie auf die Beine zu kommen. Der Versuch gelang. Doch wieder züngelte der Schmerz. Die Sicht wurde allmählich klarer, das wiederholte Blinzeln half. Blut lief die Innenfläche der linken Hand herunter. Eine Glasscherbe steckte darin, hatte sich ihren Weg durch das Fleisch gebahnt und trat auf der anderen Seite wieder hervor. Es dauerte nicht lange, bis Anthony wieder auf die Knie sank. Das Gewicht des Rucksacks auf seinem Rücken zog ihn herab. Die Sternchen vor den Augen kehrten zurück und sammelten sich an zwei Punkten am Rande des Sichtfelds.
Das grelle Scheinwerferlicht tat den brennenden, verengten Augen nicht gut. Und doch hielt Pycroft sie direkt auf die beiden Punkte gerichtet. Die sich langsam wieder anbahnende Bewusstlosigkeit verschwand mit einem Mal, als sein Verstand wieder richtig zu arbeiten begann. Motorengeräusch, Scheinwerfer, Auto, Lebender. Ächzend erhob Tony sich wieder, den Blick starr auf die Lichtpunkte gerichtet. Er achtete kaum auf die toten Gestalten, die sich durch die dunklen Rauchwolken schoben. Irgendwie wollte er sich bemerkbar machen. "Oi! Halt!", rief er durch den Qualm, "Warten Sie!" Mehr als das ließen seine Lungen nicht zu, bevor er den Ruß aushusten musste.
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The Rotting Fin Empty
BeitragThema: Re: The Rotting Fin   The Rotting Fin EmptySo März 17, 2013 7:19 am

Es hätte eine Täuschung sein können, doch William war so, als würde sich der Körper auf dem Boden bewegen. Sicher, seine Augen waren nicht mehr die eines Fünfzehnjährigen und der schwarze Rauch könnte so seine Streiche mit ihm spielen, dennoch drehte er das Lenkrad ein wenig zur Seite, sodass der Chevy ein wenig in die besagte Richtung 'tuckerte'. Manchmal gab es ja bekanntlicherweise doch noch Wunder und Überlebende, er war immerhin einer von diesen. Zwar war es relativ unwahrscheinlich, dass sich ein noch lebender Mensch in so einer Lage befand und noch alle Gliedmaßen bei sich hatte, schließlich wuselte ein beachtliches Grüppchen von Untonen in seiner unmittelbaren Nähe herum, doch William wusste genau, dass ihn dieser Körper so lange beschäftigen und er sich fragen würde ob es nicht doch ein Lebender war, bis ihm das schlechte Gewissen die letzten wenigen Stunden Schlaf rauben würde, die ihm nun noch vergönnt waren.
Doch, halt! Der Körper, genauer gesagt ein Mann mittleren Alters, erhob sich schwankend und das konnte nun wirklich keine Augentäuschung des Rauches sein. Selbst aus der Entfernung konnte er die Erschöpfung im Gesicht des Mannes sehen. Und eben diese Erschöpfung war es wahrscheinlich auch, die den Mann wieder gen Boden zwingen wollte. Der Veteran brauchte nicht lange zu überlegen. Einer seine Instinkte wollte ihn dazu verleiten schnell und heftig auf das Gaspedal zu treten um schnell bei dem erschöpften und auch sichtlich verwundeten Fremden zu sein, doch seine Erinnerung an die Straßenverhältnisse erlaubten es nicht. Fuhr er zu schnell oder vor allem so plötzlich so schnell lief er Gefahr die Kontrolle über den Wagen zu verlieren, ein Reifen könnte irgendwo hängen bleiben und dann war's das. Durch das unschöne Gestöhne der Untoten konnte William hören, wie der Fremde ihm zurief stehen zu bleiben und zu starten. Stehen bleiben und warten? Wohl kaum. Es sah nicht so aus, dass der gute Herr den Weg von alleine zu seinem Auto schaffen würde. In erhöter Schrittgeschwindigkeit fuhr er auf den Mann zu, der inzwischen mehr mit seinem Husten zu tun hatte als darauf zu achten, dass die Infizierten ihm nun ordentlich auf die Pelle rückten. Na, da kam ja mal wieder wirklich alles zusammen, herrlich. Gute zwei, drei Meter war der schwarze Chevy vom Hustenden entfernt, als der alte Mann die Beifahrertür aufstieß, die linke Hand auf dem Lenkrad, die andere um den silbernen Colt. "Los, rein hier!" Bereits nach den nur wenigen Sekunden, die die Tür halb offen auf stand, war so viel Rauch in den Innenraum des Autos gelangt, dass William diesen deutlich in seinen Lungen spüren konnte. Es kratzte und seine Augen wurden ebenfalls gereizt. "Beeilen Sie sich, sonst fahr' ich ohne Sie weiter!" wies er den Fremden an und schluckte gerade so einen Hustenanfall herunter, nichtsdestotrotz blieb der Colt auf den freien Raum gerichtet, der durch die halb geöffnete Beifahrertür entstanden war.
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BeitragThema: Re: The Rotting Fin   The Rotting Fin EmptySo März 17, 2013 8:49 am

Das Auto kam im Schritttempo näher, und die Scheinwerfer zogen immer mehr die Aufmerksamkeit der Untoten auf sich. Durch die schwarzen Wolken lockte das Licht sie an wie die Motten in der Dunkelheit - Zumindest dachte Tony zunächst, dass es so war. Doch er erkannte schnell, dass es weniger das Licht als eher er selbst es war, was den Kurs der Zombies umlenkte. Sie hatten bemerkt, dass er nicht so tot war, wie es zuvor den Anschein gehabt hatte, und die Bewegungen weckten ihren Jagdinstinkt. Die Erschöpfung der Gliedmaßen ließ in nur stolpernd auf den Wagen zulaufen, der nun in unmittelbarer Nähe zum Stehen kam. Das Röcheln der Toten wurde lauter, vereinzelte Gestalten warfen größer werdende Silhouetten durch die Düsternis. Anthony dachte an das Küchenmesser, das im Pub auf dem Tresen lag. Da lag es wirklich phantastisch. Eine Tür des Autos wurde von innen aufgestoßen, und Verwirrung keimte in seinem ohnehin noch immer pochenden Schädel auf. Es war nicht die erwartete linke, sondern die rechte Tür, die geöffnet wurde. Es konnte ihm jedoch kaum mehr egal sein, ob das Auto nun ein britischer Rechts- oder ein fremder Linkslenker war. Viel wichtiger war es, der Aufforderung des Fahrers folge zu leisten.
Die Infizierte streckte ihren verbleibenden Arm nach Pycroft aus. Ihr fehlte der zweite Arm und die dazugehörige Schulter, die Haut- und Stofffetzen, die an ihrem Körper herunterhingen schmorten glühend. Sie versperrte den Weg zur geöffneten Beifahrertür. Intuitiv hob Anthony die einzige Waffe, die er bei sich hatte. Er keuchte vor Schmerz, als er die Glasscherbe aus der Hand zog und der Frau in die Schläfe rammte. Die Frau schlug dumpf auf den Asphalt auf, hinter ihr erschienen einige Schritte entfernt bereits die nächsten Gestalten. Die Explosionen hatten mehr Infizierte angelockt, als er erwartet hatte.
Noch bevor der nächste Untote in Reichweite gelangen konnte, warf Tony sich auf den Beifahrersitz und schlug die Tür hinter sich zu. Eine klauenartig gekrümmte Hand reckte sich ihm entgegen, wurde jedoch vom Glas der Fensterscheibe aufgehalten, gegen das sie stieß. Erleichterung machte sich in ihm breit. Er wandte den Kopf nach links, um zum Fahrer zu blicken, doch er konnte durch die beiden Lichtflecken auf seiner Netzhaut kaum mehr erkennen als dass er alt war. Der Fremde brauchte wohl kaum eine Aufforderung seinerseits, um den Wagen in Bewegung zu setzen und die Untoten hinter sich zu lassen.
Immer noch keuchend atmend ließ er den Kopf gegen die Lehne des Sitzes sinken. Ein schiefes Grinsen erschien auf seinem Gesicht und er stieß ein leises, triumphierendes Lachen aus. Er war noch am Leben, Verbrennungen und Schnitte hin oder her. Er war noch am Leben. Und das waren die besten fucking Explosionen ever gewesen.
Bei dem Gedanken an die Explosionen kam ihm simultan etwas in den Sinn. Auf der Straße befanden sich wohl noch immer einige Sprengfallen, sofern diese nicht während Tony's Bewusstlosigkeit detoniert waren, was er bezweifelte. Er sah durch die Frontscheibe, um die Orientierung wiederzufinden. "Nette Karre, man", merkte er an, bevor seine Augen die Stellen ausfindig gemacht hatten, die er noch vorhin auf dem provisorischen Lageplan markiert hatte. "An Ihrer Stelle würde ich um da", er wies mit der rechten, nicht blutenden Hand auf die Position des näheren Sprengsatzes, "Und da drüben", Augen und Zeigefinger wanderten zu der Position der anderen Falle, die noch vor ihnen lag, "Einen Bogen machen."
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BeitragThema: Re: The Rotting Fin   The Rotting Fin EmptySo März 17, 2013 9:16 am

Der Mann schaffte es zum Glück noch rechtzeitig ins Auto. Zum Glück für ihn und für William selbst, denn der Brite hätte daran wahrscheinlich ein wenig zu knabbern gehabt, wenn vor seinen Augen ein weiterer Mensch in den Tod gerissen worden wäre. Es waren einfach schon zu viele gewesen, zu veiel für ein einziges Leben. Keine Sekunde zu früh wurde die Beifahrertür wieder zugeknallt, denn schon im nächsten Moment patschte eine dreckige Hand gegen das Fenster und William setzte den Chevy in Bewegung. Zwar wieder nur im erhöten Schritttempo, doch das war schon schneller als das, was die Meisten von den Untoten auf ihren Beinen, sofern sie noch beide hatten, zustande brachten. "Danke." entgegnete der alte Mann, der den Colt sicherheitshalber in seiner Hand behielt. Zwar war der junge Herr neben ihm noch ein Mensch, doch selbst denen konnte man nicht unbedingt trauen. Vor allem dann nicht, wenn man so etwas kostbares wie einem Auto besaß, dass auch noch randvoll war mit Lebensmitteln, Benzin, Sanitärartikeln und sonst allen möglichen Sachen, die der Veteren in den letzten Wochen gehortet und angesammelt hatte.
"In Ordnung. Sprengladungen nehme ich an?" fragte er nach und versuchte die besagten Stellen im Auge zu behalten um diese mit einem gehörigen Sicherheitsabstand zu umfahren. Als er die erste Stelle passiert hatte, auf die der junge Mann gedeutet hatte, wandte er ein wenig den Kopf um seinen plötzlichen Beifahrer genauer zu betrachten. Ein wenig von allem; verschwitzt, dreckig und verletzt. Der Blutfluss an seiner Hand schien zu stocken, was an sich ja schon mal ganz gut war, doch das frische Blut war eine ausgesprochen deutliche Duftmarkierung für die Zombies. Angesehen davon durfte sich sowas in diesen Zeiten nicht entzünden, immerhin konnte man nicht erwarten im nächsten Krankenhaus einen Arzt zu finden. "Sie sollten das versorgen." Mit einem Nicken deutete William auf die verletzte Hand. "Verbandszeug und dergleichen finden sie im weissen Beutel auf dem Rücksitz." erklärte er und richtete seine Aufmerksamkeit wieder der Straße zu. Selbst wenn man Menschen nicht sofort trauen sollte, er wollte nicht für den Tod im Nachhinein verantwortlich sein, wenn man es verhindern konnte.
Nachdem der Brite die zweite angedeutete Stelle umfahren hatte atmete dieser ein klein wenig auf. Aber zum Freuen war es noch zu früh, noch waren sie nicht aus der Stadt raus und an jeder Ecke, an jeder Kreuzung, einfach überall lauerten Gefahren.
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BeitragThema: Re: The Rotting Fin   The Rotting Fin EmptySo März 17, 2013 10:32 am

Pycroft nickte bei der Frage des Fahrers zustimmend, auch wenn er sich nicht sicher war, ob dieser das Nicken überhaupt bemerkte. Das kurz aufgekommene Grinsen war schon wieder vom Schmerz übermannt worden und verblasst. Tony ballte die linke Hand zur Faust, was ein wenig half den Blutfluss zu verringern. Er hoffte nur, dass das Blut der Wunde sich nicht mit dem eines Infizierten vermischt hatte als er bewusstlos gewesen war. Denselben oder einen ähnlichen Gedanken musste auch der Fremde gehabt haben. Jedenfalls schien er Anthony als Bedrohung zu sehen, denn wie er nun, da die Lichtflecke verblassten und die Augen sich wieder an die Düsternis gewöhnten, bemerkte, hielt er in der einen Hand einen silbernen Colt. Eine Vorsichtsmaßnahme, die für die Intelligenz des Alten sprach. Tony fühlte sich jedoch weder infiziert, noch danach, dem Fremden an die Gurgel zu gehen, um sein Auto zu übernehmen.
Er hielt den Blick auf die Stelle gerichtet, auf die er zuerst verwiesen hatte. Der Alte umfuhr sie, wie es ihm angeraten worden war, und behielt dann auch die andere Position im Auge. Dass sich noch eine dritte Sprengladung in näherer Umgebung befinden konnte, an deren Standpunkt Anthony sich vorhin schon nicht hatte erinnern können, behielt er für sich. Es ließ sich ohnehin nichts dagegen machen, dass er wegen des Alkoholeinflusses nicht mehr wusste, wo genau sich jede einzelne der Fallen befand. Er wollte nicht, dass der alte Mann deswegen gleich einen Herzinfarkt bekam.
Bei der Bemerkung vonseiten des Fremden wanderte der Blick zu diesem und anschließend zurück zu der verletzten Hand, bevor er den Hals verrenkte, um zum Rücksitz zu sehen. Dieser war völlig beladen mit Gepäck. Pycroft befreite sich von dem Rucksack auf seinen Schultern und schob ihn in den Fußraum, bevor er sich streckte und nach dem besagten weißen Beutel griff. Diverses Verbandszeug befand sich darin. Seine Mitfahrgelegenheit schien wirklich erstaunlich gut versorgt zu sein.
Wortlos reinigte er die Wunde, was sich wie erwartet als kein schmerzloses Unterfangen herausstellte, und brachte einen Verband mit Wundkompresse an Ein- und Austrittsstelle der Glasscherbe an. Der Erste-Hilfe-Kurs an der Schule bezahlte sich nach so vielen Jahren also doch noch aus. Anthony richtete die Augen während des Selbstverarzens immer wieder auf die mit Trümmern übersäte Straße, doch er fand kein Anzeichen für die vergessene Sprengladung. Allerdings hieß das nicht sonderlich viel, denn es war der Sinn einer Falle, dass man nicht von Weitem erkannte, wo sie sich befand. Als der Alte jedoch auch die zweite Position umfuhr, schienen sie außer Gefahr zu sein. Denn von dieser war Tony sich ziemlich sicher, dass sie auf jeden Fall, höchstwahrscheinlich, die Äußerste war.
"Danke. Für's Leben Retten und so", zwang der Pycroft sich unbeholfen zu einer Dankbarkeit, die ihm nicht im Blute lag. "Kein schlechtes Timing, Mister." Wieder sah er zu der glänzenden Waffe, die der Fahrer bereit hielt, und warf dann einen Blick in den Rückspiegel. Sonderlich viel war nicht zu sehen, doch sie entfernten sich langsam aber sicher vom Rotting Fin sowie den dazugehörenden Zombies. "Wohin soll die Reise denn gehen?", fragte er. Weniger aus Interesse an dem Fremden als eher daran, wie weit er im besten Falle würde mitfahren können.

tbc: Auf den Straßen
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The Rotting Fin Empty
BeitragThema: Re: The Rotting Fin   The Rotting Fin EmptyDi Aug 06, 2013 12:53 pm

"Yo Mama is so ugly, she's even uglier than you
Wie lustig war das denn und der hässliche Zombie vor ihm sah ja sogar fast so aus, als würde es ihm was ausmachen. Hielt ihn aber leider nicht davon ab, sich ihm trotzdem anzunähern. "Oi, I'll have your head for this", rief er zurück und lachte laut auf, einfach weil er so unglaublich lustig war. Joffrey war schon immer der King gewesen. Im Kindergarten und in der High School, warum, wusste er auch nicht - es war einfach so und das gefiel ihm. So gut, dass er jetzt auch nicht damit aufhören wollte.
"Joff, was machst du da?", schallte die Stimme seiner Mutter aus der Tür. Joffrey stand bewaffnet mit einem Schwert, was er in einem Spielzeugladen aufgelesen hatte, vor dem Rotting Fin und machte ein paar von den Untoten fertig - Pardon, er machte alle fertig. Schade nur, dass er diesen einen mothafucka von links überhaupt nicht gesehen hatte, aber nur weil er doch den anderen komplett durchgesäbelt hatte. Er trat einen Schritt zurück, stolperte, quiekte auf und sein höhnischer Blick verwandelte sich augenblicklich in furchtsam.
Der modernde Gestank schlug ihm entgegen und er fühlte wie sich kalte Angst in ihm breit machte und seine Sinne benebelte. Badump badump badump. Sein Herz hämmerte gegen seinen Brustkorb und es war als würde die Zeit für einen Moment stehen bleiben. Das entstellte Gesicht des Mädchens, dass entfernt an einen Wolf erinnerte, das Schlagen seines Herzens und dann seine Mutter, die schrie und er, der schrie und plötzlich vermisste er seinen Hund, der ihm weggelaufen war, dabei hatte er ihm doch eigentlich gar nichts besonders Schlimmes getan.
"Mamaaaaaaaaaaa", tönte es heiser aus seinem Mund, als das dunkelhaarige Mädchen immer weiter auf ihn zukam. Auf allen vieren kroch er davon, hin zu seiner Mutter, die mit vor Entsetzen vereistem Gesicht auf ihn starrte, die blonden Locken dramatisch im Wind wehend. 
"Mach doch was. Tu was. Hallooo?"
Und endlich schienen seine Worte sie zu erreichen und aus ihrer Starre zu erwachen. Mit einem galantem Kriegsschrei raffte sie ihr Kleid auf, schmiss ihr Weinglas auf den Boden und hechtete zu ihrem Sohn. Eine Welle der Erleichterung durchströmte ihn, als die Wolfsbratze da vor ihm für einen Moment inne hielt. 
Und dann passierte alles ganz schnell. Cecilia rannte, sprang, eilte, der Boden bebte und dann erfüllte ein entsetzlicher Lärm die Straßen. Eine gewaltige Explosion ließ das gesamte Gebäude in die Luft sprengen, Holzsplinter und Asche flogen durch die Luft und Cecilias Gesicht war verzogen in eine Maske von Schmerz und Furcht. Irgendwo in seinem Kopf hörte er die heroischste Musik, die ihr euch vorstellen könnt, als seine Mutter fiel. Das Feuer schien alle Untote in seinem Umfeld vertrieben zu haben und er immer noch auf allen vieren auf dem Boden öffnete nur leicht seinen Moment in einem Ausdruck purer Verwirrung. Dort drüben vergraben unter Schott und Asche lag seine Mutter, aber er hatte überlebt. Er war noch da und er würde noch da sein. Den Schmutz von seiner Kleidung klopfend seufzte er, dachte für einen kurzen Augenblick wehmütig an seine Mutter zurück und beschloss dann, dass es nichts brachte, traurig zu sein. Er musste weiter gehen, weiter machen, auch wenn es immer schwieriger wurde - ohne Hund und ohne Mutter.

 
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